Spielerisch den Ernstfall geübt

Zeltlager der Waldecker Jugendfeuerwehren leistet wichtige Vorbereitung

Alle vereint: Für das Zeltlager trafen sich alle Jugendfeuerwehren der Stadt Waldeck. Auf dem Programm standen die Kreisübung sowie eine Prüfung der Kinderfeuerwehr. © Foto: FFW Waldeck/pr

Waldeck Die Pumpe schepperte, der Griff saß fest am Schlauch und schon strömte das Löschwasser. Richtig brennen tat es aber nicht. Am Morgen des Jugendfeuerwehrzeltlagers errangen vielmehr weitere 19 Mitglieder von Kinderfeuerwehren aus der Stadt Waldeck nach der Prüfung ihre „Tatze 3“.

Auch für die Jugendfeuerwehren stand eine Prüfung an. Sie absolvierten die Kreisübung von Waldeck-Frankenberg, eine regionale Besonderheit. Im Unterschied zum Bundeswettbewerb vereint die Kreisübung die üblichen Aufgaben eines Löschangriffs – der Feuerwehrdienstvorschrift drei – mit einem theoretischen Test. Für diesen mussten die Zehn- bis 14-Jährigen die Antworten auf 100 Fragen und die 14- bis 18-Jährigen die Lösungen von 200 Aufgaben auswendig lernen, um bei der Fragenauswahl im Wettbewerb richtig zu liegen. Geräte und Organisation der Feuerwehr sowie die Regeln der Ersten Hilfe standen im Fokus und die Gruppe der Älteren beantwortete obendrein Fragen zum Thema Politik.

Danach folgte der praktische Teil. Für den simulierten Löschangriff mussten die Jugendlichen zunächst eine Saugleitung zu einer – ebenfalls simulierten – offenen Wasserquelle wie einem Teich legen. Im Anschluss bauten sie ein Löschsystem mit drei Schläuchen, die sie über verschiedene Hindernisse trugen. Der eigentlich verlangte Sprung über den Wassergraben fiel wegen der nassen Wiese aus. Zum Schluss mussten einige der Gruppenmitglieder spezielle Knoten knüpfen.

Jury-Mitglied Tom Grabowski klärte über die Bewertungskriterien auf. „In erster Linie kontrollieren wir die korrekte Befehlsgabe und die Schnelligkeit des Angriffs“, sagte er. Eine Staffel dürfe für den Angriff nicht länger als viereinhalb Minuten brauchen, eine Gruppe – die einen Trupp mehr hat – habe fünfeinhalb Minuten Zeit. Fehlerpunkte gab es für vergessene Ausrüstung, nicht korrekt sitzende Jacken und falsche Knoten. Bei Gleichstand zweier Teams gab die schnellere Knotenzeit den Ausschlag.

Die Staffel aus Sachsenhausen ging mit 1629,5 Punkten siegreich aus dem Wettbewerb hervor. Es folgten Ober-Werbe I (1607,5), Freienhagen (1486), Sachsenhausen (1465), Netze (1457), Waldeck (1436) und Ober-Werbe II (1277,5). Die Jugendwarte erreichten mit 1443,2 einen fiktiven sechsten Platz.

Für ihren Sieg bekamen die Sachsenhäuser den Wanderpokal und den Stadtwimpel überreicht, den sie bis zum nächsten Zeltlager aufbewahren.JAKOB BÜCHSENSCHÜTZ

Fackelmarsch und Stadtrallye

Beim Zeltlager ging es nicht nur um den Wettbewerb. Die Nachwuchsfeuerwehr wollte sich auch nach außen präsentieren sowie den Kindern und Jugendlichen Unterhaltung bieten. Am Freitag startete das Zeltlager daher mit einem Fackelzug durch Waldeck. Am Sonntag wiederum waren die Schützlinge eingeladen, an einer Stadtrallye teilzunehmen, bei der sie an verschiedenen Stationen kleinere Geschicklichkeitsübungen bestehen mussten. Hier gewann die Jugendfeuerwehr aus Ober-Werbe. JA

2025 WLZ 360. 08.