Garanten der Sicherheit

Sachsenhäuser Feuerwehr zieht bei Versammlung Bilanz

Herausfordernder Einsatz mit glücklichem Ausgang: Der Brand eines Höringhäuser Wohnhauses an Ostern zählte zu den größten Aufgaben des Jahres 2024. © Foto: FFW Waldeck/pr

Sachsenhausen Wehrführer Meik Schmidt blickte bei der Jahreshauptversammlung der Sachsenhäuser Brandschützer auf 81 Einsätze im Jahr 2024 zurück, bei denen sich die 48 Sachsenhäuser Feuerwehrleutefür die Sicherheit der Bürger und Gäste Waldecks ins Zeug legten; zu jeder Tages- und Nachtzeit und teils mehrfach am Tag in der gesamten Stadt Waldeck sowie über deren Grenzen hinaus.
Das Jahr 2024 war erst 35 Minuten alt, da startete es mit zwei Silvestereinsätzen. Bei drei schweren Verkehrsunfällen profitierten Verunglückte lebensrettend vom guten Ausbildungsstand und der aktuellen Ausrüstung der Wehr in Form von hydraulischen Rettungsgeräten.
„Manchmal können aber auch wir trotz Höchstleistung und jeder herausgeholten Sekunde nicht mehr helfen“, bedauerte Schmidt. Das zeigte sich bei einem sehr schweren Unfall mit zwei Pkw, einem Lkw und mehreren schwerstverletzten eingeklemmten Personen bei Sachsenhausen. Die Feuerwehrleute sind über den Einsatz hinaus gefordert, die belastenden Bilder zu verarbeiten.
Ostersamstag machten sich in Höringhausen sechs Menschen am Fenster eines Gebäudes bemerkbar, aus dem dichter Rauch drang. Innenangriff zur Brandbekämpfung, Belüftung und Menschenrettung über die Schiebleiter – all das lief gemeinsam und parallel ab, sodass am Ende vier Kinder und zwei Erwachsene aus ihrem brennenden Haus gerettet wurden. Die weiteren Brandeinsätze, die in allen Größenordnungen vertreten waren, bestanden aus Kleinbränden im Freien, unklaren Rauchentwicklungen, dem Brand einer Trafostation, Autobränden, Zimmer- und Objektbränden.
Bei den Hilfeleistungseinsätzen war ebenfalls das gesamte Portfolio vertreten: Von Tierrettungen, weiteren Verkehrsunfällen, Ölspuren, Unwettereinsätzen, Unterstützung der Rettungsdienste, Türöffnungen bis hin zu Personenrettungen aus unwegsamem Gelände. Die 33 Ausbildungsdienste deckten einen Großteil der vielfältigen Ausrüstungen, die der Feuerwehr Sachsenhausen zur Verfügung steht, ab.
Bei der Gewerbeausstellung bot die Feuerwehr außerdem dem Publikum die Möglichkeit, sich mit Aktionen der Feuerwehrarbeit vertraut zu machen. Das Hilfeleistungstanklöschfahrzeug und der neue Einsatzleitwagen durften besichtigt werden.
In vielen Stunden wurde bei der Kinder- und Jugendfeuerwehr feuerwehrtechnisches Wissen vermittelt. Bei beiden Abteilungen kam auch der Spaß nicht zu kurz, besonders bei den vielen Freizeitaktivitäten für die 16 Kinder und 18 Jugendlichen. Ein Highlight der Jugendfeuerwehr war neben den drei besuchten Zeltlagern die 24-Stunden-Übung mit einigen bewältigten Einsatzszenarien.
Das Jahresprogramm des Musikzuges war breit gestreut. Die 30 Musiker sorgten dafür, dass der Musikzug auch im Umkreis das Aushängeschild der Sachsenhäuser Feuerwehr ist.
Martin Obst, Vorsitzender des Feuerwehrvereins, berichtete vom guten Kontaktnetz und Beteiligung an Ereignissen, unter anderem in Gestalt der Bewirtung beim WLZ-Bürgermeisterwahlforum. Zur Förderung des Feuerwehrwesens unterstützt der Verein mit Ausrüstungszuschüssen. Obst gab den Vorsitz ab und erhielt für seinen Einsatz ein Präsent und Dank. Torben Kesting wurde dann zum ersten und Marc Pilger zum zweiten Vorsitzenden des Feuerwehrfördervereins gewählt.
Bürgermeister Jürgen Vollbracht überbrachte Grüße und Dank. Andreas Heuser vom Rettungsdienst Promedica schloss sich an. Stadtbrandinspektor Przewdzing benannte die Sachsenhäuser Feuerwehr als zentralen Baustein in der Gefahrenabwehr im gesamten Stadtgebiet. Damit das auch weiterhin so bleibe, hoffe er auf mehr Bewegung beim erforderlichen Neubau des Feuerwehrhauses.
 Beförderungen und Abschiede
Sophie Meyer und Marc Pilger wurden zu Hauptfeuerwehrleuten befördert. Christian Meyer und Luca Stracke wurden aus der Jugendfeuerwehr übernommen.
Helmut Best wurde nach Erreichen der Altersgrenze für den Feuerwehrdienst an die Alters- und Ehrenabteilung übergeben. Der Rückblick auf seine Karriere bestand auch aus der Mitgründung des Musikzugs und seine Tätigkeit als Atemschutzgeräteträger bis zuletzt. Die Wehrführung dankte ihm sehr für 42 Jahre Einsatzdienst.
Mit langem stehendem Applaus für seine kaum vergleichbaren Dienste musste auch Manfred Schmidt nach 47 Jahren Einsatzdienst, darunter 18 Jahre als stellvertretender Wehrführer, in die Ehrenabteilung wechseln. Auch nach 47 Jahren Einsatzdienst bewies er große Motivation, gleich zu welcher Tages- oder Nachtzeit, lobte Bernd Schäfer. Das sei besonders im Alter alles andere als selbstverständlich. Der Feuerwehr bleibt er in der Ausbildung mit seiner Erfahrung aus elf besuchten Weiterbildungen und in der Gerätepflege weiter erhalten.


RED

2025 WLZ 13. 01.