2025 WLZ 09. 05.

Kreisoberliga

Schmuck vom Taucherbaum muß weg

Erste Sitzung mit neuem Bürgermeister

Riesenrad kehrt zurück

Höringhausen/Meineringhausen – Bunstruth/Haina/Haubern/Löhlbach (1:2).
Defensiv starke Heimelf gegen den offensiv starken Tabellenzweiten: Mit diesen Attributen gehen beide in die Partie, in der die Gäste favorisiert sind. Welche Stärke setzt sich durch?

Beide haben in den vergangenen Spielen einschneidende Ergebnisse eingefahren: Die Heimelf holte einen wichtigen Dreier gegen den direkten Konkurrenten Freienhagen/Sachsenhausen, verlor dann aber bei der abstiegsbedrohten SG Lelbach/Rhena mit 2:1. Hinzu kam der Platzverweis für Nico Martin. Die Gäste haben die Tabellenspitze verloren, weil sie beim Kellerkind Buchenberg/Ederbringhausen nicht über ein 2:2 hinauskamen, dann aber beim 5:2-Erfolg gegen Usseln gezeigt, dass sie es besser können. Auffällig ist, dass Bunstruth in der Rückrunde bereits vier Remis verbuchte und dabei zweimal eine 2:0-Führung verspielte.
DETLEF VESPER

Schmuck am Taucherbaum muss weg

Amt reagiert auf einige Beschwerden – Petra Diegler verschenkt ihre Blumen

Muss entfernt werden: der Blumenschmuck am Taucherbaum am Edersee. © Foto: Schuldt

Waldeck Petra Diegler verschenkt heute ab 15 Uhr an Ort und Stelle die Blumen, mit denen sie in den letzten zwei Monaten dem „Taucherbaum“ am Edersee ein neues Kleid verliehen hatte. „Ich bin natürlich traurig darüber“, sagt die Schwalmstädterin. Der Schmuck und das Gästebuch hätten vielen anderen Menschen und ihr Freude bereitet. Nun schreitet das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) ein, aber nicht aus eigenem Antrieb, erläutert der Leiter der Edersee-Außenstelle Jörg Böhner.

Über die Stadt Waldeck hätten bereits am vorigen Wochenende Klagen das WSA erreicht. „Darauf reagieren wir“, erklärt er. Parallel sah sich Petra Diegler nach der WLZ-Berichterstattung auf Social Media der Kritik einiger Einheimischer ausgesetzt. Deren Posts beinhalten allerdings Aussagen, die größtenteils schlicht falsch sind. Petra Diegler wurde vorgehalten, der Taucherbaum stehe im Nationalpark und unter Naturschutz. Beides ist Unsinn, wie Jörg Böhner bestätigt. Die Eiche unterliegt keinem eigenen Schutzrang und hat ihren Platz im Talsperrenraum, also auf dem Grund und Boden des WSA. In einem Technikgewässer, wie es offiziell heißt. Der Nationalpark beginnt erst auf der gegenüberliegenden Seite der Randstraße.

Eine anderer Kommentar hielt Petra Diegler vor, die von ihr verwendete Blumenerde verseuche das Wurzelwerk mit Viren und Bakterien und lasse es schimmeln. Diese Aussage stimmt bruchstückhaft. Natürlicherweise befinden sich Baumwurzeln in der Erde, in der Schimmelpilze wesentlicher Bestandteil des Bodenlebens sind. Tatsächlich befürchtet die Naturschutzbehörde beim Kreis laut Jörg Böhner, dass die frei liegenden Wurzeln durch die kleinen Pflanzmulden schlechter abtrocknen und Viren und Bakterien eine Eintrittspforte bieten könnten. Allerdings stellt sich dann die Frage, wie der Baum seit 110 Jahren die Wochen und Monate im Jahresverlauf übersteht, während derer seine Wurzeln von den Wellen des Edersees ganz oder teilweise umspült sind und nicht abtrocknen. Und das vor dem Hintergrund, dass er die ersten 40 Jahre seines Daseins ohne diesen gravierenden Umwelteinfluss verlebte.

Die Naturschutzbehörde habe außerdem moniert, dass sich Stiefmütterchen und die anderen Zierblumen als nicht heimische Pflanzen von dort ausbreiten könnten. Das gilt theoretisch für jeden Balkonkasten und Blumentopf – nicht nur rund um den Edersee.

Rein rechtlich bleibt: Petra Diegler hat ein schönes Zeichen gesetzt, aber eben auf fremdem Grundstück. Dessen Besitzer, das WSA, hätte sich ohne die Beschwerden eher nicht eingeschaltet. „Aber wir müssen natürlich im Blick behalten, dass das Ganze Nachahmer finden könnte und dann haben wir plötzlich ein ganzes Biotop“, meint Jörg Böhner. So bereitet die Urheberin heute ab 15 Uhr allen eine abschließende Freude, an die sie ihre Blumen verschenkt – und vielleicht findet sich ein neuer Ort, an dem sie neue Farbtupfer setzt und ein neues Gästebuch anlegt. Was der Taucherbaum von all dem hält, bleibt sein Geheimnis.
MATTHIAS SCHULDT

Riesenrad kehrt zurück

Ab 25. Mai dreht es sich wieder auf dem Sperrmauervorplatz

An derselben Stelle wie im vorigen Jahr wird das Riesenrad aufgebaut. © Foto: Jakob Büchsenschütz/Archiv

Edersee Nach dem Erfolg bei seiner Premiere im vorigen Jahr wird das Riesenrad auch 2025 auf dem Sperrmauervorplatz aufgebaut. Dieses Mal ist die Langhoff & Hans GmbH nicht nur für einige Wochen auf der Fläche vor dem Besucherzentrum zu Gast, sondern bleibt knapp drei Monate. Das Team rückt demnächst an und errichtet das Fahrgeschäft. Ab Sonntag, 25. Mai, sollen sich die Gondeln drehen. Geöffnet ist täglich zwölf Stunden von 10 bis 22 Uhr. Der Auftritt des Riesenrads endet mit dem letzten Tag der hessischen Sommerferien am 17. August.

Am Pfingstwochenende, 6. bis 9. Juni, präsentiert der Hochseilartist Mica Mijiddorj aus der Mongolei von Freitag bis Montag eine Show auf dem Riesenrad. Er tritt am Freitag bis Montag jeweils um 14 und um 20 Uhr auf.

Auf Wunsch der Gemeinde gibt es dazu ein Angebot an Speisen und Getränken rund um das Riesenrad, erklärt Mareike Abraham von der Gemeindeverwaltung: „Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit dem Betreiber des Riesenrades das Angebot weiterentwickeln konnten.“

Weitere Veranstaltungen und Attraktionen rund um das Riesenrad seien vorgesehen. Nähere Informationen dazu folgten, ergänzt Abraham. Wer Interesse habe, unter anderem am Abendauftritt von Musikanten in den Gondeln des Rades mitzuwirken, melde sich einfach unter der Handy-Nummer 0049/172 562 0918.

Gerhard Hans und sein Sohn Jakob als Betreiber testeten den Halt ihres Riesenrades am Edersee im vorigen Jahr drei Wochen lang aus. Sie waren mit dem Ergebnis so zufrieden, dass sie 2025 einen erneuten Anlauf nehmen. Wie angekündigt bleiben sie mit ihrem Team deutlich länger als während der Probe 2024. Zwei wesentliche Motive bewegten die beiden Unternehmer zu diesem Schritt.

Zum einen kennt Gerhard Hans den Edersee gut. Hier erlernte er als junger Mann das Fischer-Handwerk auf Seen und Flüssen bei Ulrich Seidlitz. Die Ehefrau von Gerhard Hans stammt aus Hemfurth und bis heute bestehen verwandtschaftliche Bande in die Region.

Zum anderen schlagen die Transportkosten beim Umherziehen mit dem Fahrgeschäft kräftig zu Buche. Allein einer der Sattelzüge, die das Rad transportieren, kostet rechnerisch drei Euro pro Kilometer. Statt alle paar Tage den Standort zu wechseln und von Volksfest zu Volksfest zu ziehen, verlegt sich die Firma der Familie darauf, in der Hauptsaison am Edersee mehrere Wochen lang am selben Ort zu bleiben. Die große Zahl der Besucher, die während der Saison die Sperrmauer und den See besuchen, bringt ein ausreichend großes Echo. Die Kombination mit Veranstaltungen und weiteren Angeboten soll die Attraktivität des Fahrgeschäfts weiter erhöhen.

Im vorherigen Jahr gab es unter anderem eine Rettungsübung der Wildunger Bergwacht am Riesenrad für den Fall, dass ein Mitarbeiter beim Aufbau mal in Schwierigkeiten gerät. Fällt beispielsweise der Strom aus und Gäste befinden sich noch in den Gondeln, lässt sich das Rad per Hand weiterdrehen.

Zu den Besonderheiten des Riesenrades zählt, dass es auf einer relativ kleinen Fläche errichtet wird. So benötigt es auf dem Sperrmauervorplatz weit weniger Raum, als es bei herkömmlichen Riesenrädern dieser Größenordnung der Fall wäre. Es ist 22 Meter hoch, verfügt über 16 Gondeln und bietet bis zu 64 Personen gleichzeitig besondere Ausblicke auf den Edersee und seine Landschaft.
RED/SU

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