„100 wilde Bäche“: Plan für Waldecker Gewässer
Gremium aus Politik und Wirtschaft bespricht Naturierung und Nutzung des Reiherbachs

Gremium: Vertreter der Hessischen Landgesellschaft (HLG) als Gewässermanager, das Planungsbüro Wagu, der Fachdienst Umwelt & Klimaschutz des Landkreises, Vertreter der Landwirtschaft, die Ortsvorsteher sowie Mitarbeitende der Stadtverwaltung Waldeck. © Foto: pr
Waldeck – In der Nationalparkstadt Waldeck arbeiten Verwaltung, Fachbehörden, Planer und engagierte Bürgerinnen und Bürger Hand in Hand für gesunde und naturnahe Gewässer. Beim „Runden Tisch – 100 wilde Bäche“ wurde der aktuelle Sachstand und das weitere Vorgehen zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie besprochen. Ziel ist es, bis 2027 einen guten ökologischen Zustand aller Gewässer zu erreichen.
Am Austausch beteiligt waren die Hessische Landgesellschaft (HLG) als Gewässermanager, das Planungsbüro Wagu, der Fachdienst Umwelt und Klimaschutz des Landkreises, Vertreter der Landwirtschaft, die Ortsvorsteher sowie Mitarbeitende der Stadtverwaltung Waldeck.
Im Fokus der Gespräche stand der Reiherbach – von seinem Quellgebiet bei Selbach bis zum Vorstaubecken in Nieder-Werbe. Vorgestellt wurden erste Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung, wie der Abbau von Barrieren, um Durchgängigkeit für Wasserlebewesen zu schaffen. Und während man die Interessen der Anlieger einbinden und die Bewirtschaftung berücksichtigen will, soll auch die natürliche Ufervegetation und eigendynamische Gewässerentwicklung zugelassen werden.
„Wir wollen die Natur wieder stärker wirken lassen – und gleichzeitig die berechtigten Interessen der Eigentümer und Bewirtschafter einbeziehen“, betonte Axel Sobirey vom Ingenieurbüro Wagu.
Bürgermeister Havel unterstrich: „Unsere Gewässer sind Lebensadern unserer Landschaft. Wenn wir gemeinsam Verantwortung übernehmen, profitieren Natur, Landwirtschaft und Tourismus gleichermaßen.“
„Entscheidend wird die Flächenverfügbarkeit sein. Nur wenn wir genügend Raum für den Bach gewinnen, können wir die geplanten Maßnahmen wirkungsvoll umsetzen“, ergänzte Bauamtsleiter Martin Tepel.
In der nächsten Projektphase wird deshalb gezielt geprüft, welche Flächen für die Renaturierung bereitgestellt werden können. Ziel ist es, mit konkreten Schritten den Reiherbach und andere Waldecker Bäche und Auen fit für die Zukunft zu machen – für mehr Artenvielfalt, sauberes Wasser, Reduzierung der Wirkung extremer Ereignisse wie Hochwasser und Trockenheit und ein lebendiges Landschaftsbild. RED
2025 WLZ 23. 08.