Waldecker Umzug parodierte aktuelle Themen
Wagen behandelten Bergbahn, Bürgermeisterwahl und den Glasfaserausbau

Waldeck – Ein bunter und lustiger Zug aus Wikingern, Musikern, Schulmeistern und Schülern, der „Taubenwehr“ sowie Prinzen und Prinzessinnen mit ihren Garden schlängelte sich am Sonntag bei schönstem Frühlingssonnenschein durch Waldeck. Die Karnevalisten nahmen dabei vor allem die Entwicklung in der Bergstadt im vergangenen Jahr humorvoll aufs Korn.
Traditionell marschierte der Spielmannszug Höringhausen voran, gefolgt vom „Kleinen Prinzenwagen“, von dem das Kinderprinzenpaar Ilias I. (Stelle) und Alexia I. (Schaller) mit der Teeny Garde und der Kleinen Garde grüßten. Dem folgte der Bambini Prinzenwagen mit den jüngsten Karnevalisten, der Bambini Garde, Tanzmäusen und Tanzzwergen.
Ein echter Hingucker war auch „Großen Prinzenwagen“, dem „Waldecker Narrenschiff“, mit Prinz Sascha II. (Fiedler), Prinzessin Claudia I. (Schatz) und Karnevalspräsident Stefan Schaller, flankiert vom Elferrat und der Großen und Mittleren Prinzengarde.
Die Feuerwehr nahm das Hin und Her bezüglich des Glasfaseraufbaus durch die Firma Goetel und die Umgestaltung des Marktplatzes aufs Korn, gefolgt von dem traditionellen Glühweinexpress, der von einem historischen Schlepper gezogen wurde.
Um die Bürgermeisterwahl im Oktober 2024 und die im nächsten Jahr anstehenden Kommunalwahlen ging in der „Volkshochschule Dringe“: „In der Dringer Schule lang und hart, formen wir den neuen Ortsbeirat! Der Ortsbeirat war nicht gescheit, doch Hankels Philipp steht bereit!“
Die „Ahlen Lühde“ vom TSV bedauerten vor allem das Ende der Waldecker Bergbahn, worüber sie sogar einen eigenen Song verfasst haben: „Waldecker sind wir, zu unserer Bergbahn stehn wir.“ Auch auf ihrem Wagen beklagten sie das „Aus“ für die Bahn: „Die Seilbahn gehört zu unserem Städtchen, wie im Motor das Zahnrädchen, ohne sie liegt vieles stille, das kann nicht sein der Menschen Wille“.
„In dieser verdammt schweren Zeit, nehmen wir es mit Musik und Heiterkeit“, war das Motto der Musikfreunde und des Spielmannzuges Waldeck/Netze. Das Jubiläum „100 Jahre Ahoi-Brause“ war für die Gymnastikdamen TTG des TSV ein Grund zum Feiern: „Früher stiebten wir den Finger rein, heute muss es Wodka sein! Die Narren machen eine Sause. Helau und Prost mit Wodka Brause“.
Auf die Spuren der skandinavischen Geschichte begab sich der Karnevalsclub (KC) Wiesenhaus mit „Wickie und die starken Männer“ nach der bekannten Zeichentrickserie. Vor allem bedauerten sie auch die Schließung des „Kleinen Warenhauses“ am Waldecker Marktplatz im Dezember letzten Jahres: „Der Wickie macht heute fette Beute, auf dem Edersee mit seiner Meute! In Waldeck fehlt oh Graus unser kleines Warenhaus!“ „Seit Anfang des Jahres treffen wir uns jeden Samstag und schmücken unseren Wagen“, berichtete Meike Happe vom KC Wiesenhaus. Der Club wurde 1989 gegründet, nimmt bereits das 33. Mal am Umzug teil und zählt mittlerweile 35 Mitglieder.
Den „dicksten Schlauch“ selbst bei dem stärksten Brand hatte die „Taubenwehr“ am Start: „Drehleiter Fahrzeug ist an Waldeck unbekannt, also holen die Tauben es nun ins Waldecker Land.“
In der Dr. Mauser Straße und am Marktplatz konnten sich die zahlreichen Zuschauer bei Bratwurst und Getränken stärken. Auf dem Marktplatz kommentierte Alexander Voigt humorvoll und launig Wagen und Fußgruppen. Insgesamt nahmen rund 180 Karnevalisten an dem bunten Umzug teil.
Anschließend marschierten die Teilnehmer unter den Klängen der von ihnen ausgewählten Einlaufmusik im Bürgerhaus zur Umzugsparty ein. Stilgerecht zu ihrem Umzugswagen hatte sich der KC Wiesenhaus dazu das Titellied aus der Zeichentrickserie „Hey, hey Wickie“ ausgewählt. Im Bürgerhaus wurde danach noch lange gefeiert.
JS
2025 WLZ 03. 03.