Mehr Tempo 30 in Waldeck gefordert

Stadtparlament beschließt Geschwindigkeitsänderung zum Wohl der Anwohner

Tempo drosseln: Vor dem Kindergarten in Sachsenhausen gilt auf einem kurzen Abschnitt unter der Woche eine Tempo-30-Zone. Diese möchten die Stadtverordneten in der stark befahrenen Ortsdurchfahrt gern bis zur Fußgängerampel am Friedhof verlängern. © FOTOS: CORNELIA HÖHNE

Waldeck „Tempo 30“ gilt seit einiger Zeit vor dem Kindergarten in Sachsenhausen und der Grundschule in Höringhausen. Dieses Tempolimit könnte künftig an beiden Standorten ausgeweitet werden. Auf Antrag der Grünen beauftragte die Stadtverordnetenversammlung einstimmig den Magistrat und die Verwaltung der Stadt Waldeck, alle dafür notwendigen Schritte einzuleiten.

„Die Sicherheit unserer Kinder und Bürger im Straßenverkehr hat oberste Priorität“, heißt es in dem Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Im Bereich des Kindergartens sowie der Grundschule sei das Verkehrsaufkommen inklusive des Schwerlastverkehrs hoch. „Trotz bereits bestehender Regelungen erscheint der bestehende Bereich der Tempo-30-Zone unzureichend“, finden daher die Grünen. Um Unfälle zu vermeiden und die Sicherheit zu erhöhen, fordern sie eine Ausweitung des Tempolimits.

„Der Antrag wurde schon häufig in beiden Ortsbeiräten behandelt – die wollen das“, stellte Peter Trietsch (Grüne) klar. „Wir sehen da wirklich Handlungsbedarf.“

In Sachsenhausen soll mit der Umgestaltung des Marktplatzes demnächst ein neues Zentrum geschaffen werden, das erhöhe auch das Gefahrenpotential auf der Ortsdurchfahrt. Trietsch schlug eine Verlängerung der Tempo-30-Zone auf der B 485 über den Marktplatz bis zur Fußgängerampel am Friedhof vor. Für Fußgänger und Radfahrer im Stadtteil Höringhausen – vor allem auf dem Weg zur Grundschule und zum Dorfladen – könnte eine Ausweitung der Tempo-30-Zone ab der Schule den täglich rege genutzten Weg in der Hauptstraße bis zum Fahrradladen sicherer machen.

Zustimmung kam von der FWG. „Wir freuen uns auch, dass wir einen Bürgermeister haben, der bei Verkehrsangelegenheiten ein Fachmann ist und bereits signalisiert hat, dass dieser Antrag Erfolg haben könnte“, merkte Martin Germann an.

Pessimistischer zeigte sich Klaus Schmal (CDU). „Ich sehe wenig Chancen, das durchzubringen. Wir haben schon zweimal einen Antrag gestellt“, sagte der Sachsenhäuser Ortsvorsteher rückblickend. Dennoch unterstützte die Union den Vorstoß der Grünen. „Tempo 30 ist nicht immer die Lösung für alles“, gab CDU-Fraktionsvorsitzender Michael Keller zu bedenken. Aber in den genannten Bereichen „sehen wir es als richtig an, das zu probieren“.

Martin Merhof (FDP) ergänzte, dass die Ortsdurchfahrt von Sachsenhausen als Umleitungsstrecke für den gesamten Landkreis genutzt werde und stark vom Schwerlastverkehr frequentiert sei. An einer Engstelle sei der vorhandene Bürgersteig aber gerade mal einen Meter breit und biete Passanten wenig Schutz vor fließendem Verkehr. Aus diesen Gründen hätte die Verkehrsbehörde schon längst aus eigener Initiative eine Ausweitung des Tempolimits in Angriff nehmen müssen, meint der Liberale.

Auch die SPD unterstützte den Antrag der Grünen. Sprecher Latif Hamamiyeh-Al Homssi beantragte für Höringhausen jedoch, den Beschluss des Ortsbeirats zu übernehmen, der eine Erweiterung des Tempolimits über die Kreuzung Alrafter Straße hinaus vorsieht – und zwar zur bestehenden Tempo-30-Zone bis zum Autohaus/Einmündung Sonnenweg. Das wurde einstimmig auch so beschlossen.CORNELIA HÖHNE

2025 WLZ 19. 07.