Frischer Humus im Garten dank Wurm-Café

Projekt zum Recycling von Biomüll bringt Höringhäuser Kindergarten Preis bei Wettbewerb ein

Waldeck-HöringhausenTäglich fällt beim Frühstück Biomüll ab, das geht einem Kindergarten nicht anders als jedem anderen Haushalt. Zum Beispiel fallen Reste des selbstgemachten Minztees, Kaffeepulver von den Erziehern – die trinken nämlich gerne Latte Macchiato – oder auch verschiedene Obst- oder Gemüseabfälle an. Bisher kam alles in die Biotonne. An einem Tag im Garten des Kindergartens entdeckten die Kinder dann aber unter dem Laubhaufen des Igelhotels kleine Lebewesen wie Käfer, Spinnen und Regenwürmer. Auch im Hochbeet tummelten sich zahlreiche Regenwürmer, welche sich auf der Suche nach Nahrung durch die Erde graben.
„Können wir den Hunger von uns Tigerenten nicht für die Tiere nutzen?“, stellten die Kinder sich die Frage. Mithilfe der Erzieherinnen stießen sie auf die Idee eines Wurm-Cafés. Schnell wurde recherchiert und eine Wurmkiste mit Bauanleitung bestellt. Der Aufbau gelang mithilfe von engagierten Mitbürgern. Dann gab es noch einen farbenfrohen Außenanstrich und 500 Würmer konnten einziehen. In regelmäßigen Abständen wurde Futter – Reste vom Biomüll – geschnitten und in die Kiste gefüllt, mit Wasser besprüht und mit einer Hanfmatte abgedeckt. Die Hanfmatte haben die Würmer auch zum Fressen gern, inzwischen ist sie schon sehr zerfleddert. Dafür wurden die restlichen Moosplacken aus Osternestern zur Abdeckung hineingegeben. Das Moos speicherte gut die Feuchtigkeit.
Mittlerweile ist die Wurmkiste schon sehr schwer und halbvoll, das zeigt, dass im September der erste Humus für das Hochbeet geerntet werden kann. Dann ist auch wieder Platz für weiteren Bioabfall und so geht es immer weiter, aus Biomüll wird wertvoller Humus.
Auch die EWF prämierte das Projekt. Beim deren Wettbewerb „Kids For Nature“ nahm der Kindergarten teil -– und gewann. 150 Euro fließen in die Kindergartenkasse, eine Urkunde gab es auch.

2025 WLZ 17. 07.