Fäll-Aktion am Edersee entsprach Plänen und Vorgaben

Auf dem Grundstück neben dem früheren „Ederseeheim“ – Bäume am Weg werden trotz Markierung nicht gefällt

Im Frühjahr verschwanden etliche, auch ältere Bäume vom Grundstück östlich der „Edersee-Auszeit“. Trotz gegenteiliger Annahmen aus dem Edertaler Parlament war die Fällaktion vom Bebauungsplan gedeckt, sagt die Gemeindeverwaltung. © Fotos: Schuldt

Edersee – Das Grundstück, auf dem die Frankenberger Firma Fingerhaus mehrere Ferienhäuser plant, hat sein Gesicht seit dem Frühjahr drastisch verändert. Viele der Bäume, die auf dem Areal standen, wurden gefällt. In der Gemeindevertretung fragten Abgeordnete, ob die Fällaktion dem Flächennutzungsplan und dem Bebauungsplan entspreche. Gemeindevertreter erinnerten daran, dass Fingerhaus bei der seinerzeitigen Vorstellung des Projektes von einem Einfügen der Häuser in den Baumbestand gesprochen habe. Die Gemeindeverwaltung sollte das prüfen.

Das Parlament hatte vor zwei Jahren die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen, um Fingerhaus den Bau von 15 Ferienhäusern zu ermöglichen. Das Regierungspräsidium hatte lange Zeit nicht mitgespielt, weil das Areal im übergeordneten Raumordnungsplan als „Wald“ ausgewiesen war.

Das Gelände grenzt östlich an das frühere Ederseeheim an. Der markante Steinbau enthält heute unter dem Titel „Edersee-Auszeit“ zwölf qualitativ hochwertige Ferienwohnungen. Der gleichen Zielgruppe von Urlaubern sind die Pläne für die Ferienhäuser gewidmet. Um beide Angebote herum möchte der Betreiber ein Servicepaket für die Gäste schnüren.

Die Gemeinde Edertal hat inzwischen ihre Prüfung der Fäll-Aktion aus dem Frühjahr abgeschlossen. Das teilt der neue Bürgermeister Frederik Westmeier auf Anfrage mit.

„Es wurden Bäume gefällt, die wegen Krankheiten nicht mehr standsicher waren. Das Fällen weiterer Bäume entsprach den Planungen und den Genehmigungen, um Platz für die Häuser zu schaffen“, erklärt Westmeier.

Ausnahme: Für vier gefällte Bäume fehlen die Genehmigungen. Edertals Bauamtsleiter Alexander Paul schränkt allerdings ein, dass die Anträge versehentlich nicht rechtzeitig bearbeitet worden seien: „Die Genehmigungen wären auf jeden Fall erteilt worden, weil die Bäume in der künftigen, genehmigten Zufahrt zum Grundstück standen.“ Mit Konsequenzen müsse Fingerhaus darum nicht rechnen.

Befürchtungen bei manchen Abgeordneten und Edertaler Bürgern lösten Markierungen an rund einem weiteren Dutzend alter Eichen und Buchen aus. Sie stehen am Weg, der östlich des Ferienhaus-Grundstücks zum See führt. Zuständig dafür ist Tobias Rönitz, Leiter des Wildtierparks. Weg und Wegrand gehören dem Park. „Die Bäume werden nicht gefällt. Es hat auch niemand eine Genehmigung bei uns beantragt.“ Die leuchtenden Punkte wurden für Vermessungsarbeiten an die Bäume gesprüht, sagt er. SU

2025 WLZ 09. 07.