DLRG erweitert Schulungsstätte
Landesverband kauft und saniert ehemalige Tauchschule in Waldeck-See

Seit vielen Jahren steht die frühere Tauchschule an der Randstraße leer. Nun kauft die hessische DLRG den Komplex, und vielleicht geht sogar das Becken (rechtes Gebäude-Ende) wieder in Betrieb. © Fotos: Matthias Schuldt

Waldeck – Einen Paukenschlag haben die DLRG, das Land Hessen und die Stadt Waldeck gestern gesetzt. Ministerpräsident Boris Rhein übergab an der DLRG-Wachstation und -Schulungsstätte Hessen-Nord im Auftrag seiner Sportministerin einen Bewilligungsbescheid über 360.000 Euro aus dem Programm „Sportland Hessen“ an Bürgermeister Nicolas Havel. Für die Stadt Waldeck ist das ein durchlaufender Posten, denn sie leitet das Geld umgehend weiter an die DLRG Hessen für die Erweiterung ihrer Schulungsstätte.
Die Lebensretter kaufen die seit Jahren leer stehende frühere Tauchschule auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Sie sanieren sie und richten dort neue Schulungsräume ein. „Die DLRG Hessen nimmt selbst weitere 600.000 Euro für dieses Vorhaben in die Hand“, erklärte Landesverbandspräsident Michael Hohmann.
„DIe bestehenden Räume entsprechen nicht mehr den modernen Anforderungen“, fügte Jochen Enders hinzu, Leiter der Schulungsstätte. Bis zu 40 DLRG-Angehörige zur gleichen Zeit sollen nach dieser Erweiterung in dem sanierten Bau ihre Seminare absolvieren. Eventuell enthält der neue, zusätzliche Sitz ein besonderes Schmankerl: Die Tauchschule verfügte über ein Schulungsbecken in einem Rundbau am rechten Ende des Komplexes. „Man muss sehen, ob es noch dicht ist“, sagte Enders. Falls ja, könnte das Becken zu DLRG-Schulungszwecken seinen Daseinszweck wieder erfüllen.
„Wir können in Deutschland schnell sein!“ lobte Hessens DLRG-Präsident Michael Hohmann bei der Bescheidübergabe das Zusammenspiel aller Beteiligten. „Wir haben den Antrag erst im April gestellt“, erzählte er. Das hessische Sportministerium und die Stadt Waldeck hätten vorbildlich mit der DLRG kooperiert und so den raschen Abschluss des Förderverfahrens ermöglicht.
Von der oft kritisierten Bequemlichkeit in der Gesellschaft fehle bei der DLRG-Jugend jede Spur, betonte Hohmann: „Diese Jugend braucht eine Home-Base, eine Heimat, und das ist der Edersee mit dieser Schulungsstätte.“ Obwohl sie so viele Jahre auf dem Buckel habe, sei sie auch beim DLRG-Nachwuchs mit ihrem besonderen Charakter sehr beliebt.
Der Zuschuss vom Land ist gut angelegtes Geld, verdeutlichte der Ministerpräsident. „Ohne die DLRG wäre unser Leben weitaus ärmer“, meinte er mit Blick auf die Wach- und Beckendienste an Seen und in Schwimmbädern. Als Jugendlicher belegte Boris Rhein selbst Schwimmlehrgänge bei den Lebensrettern. Jugenderinnerungen an den Edersee gesellen sich hinzu, „denn hier habe ich damals meinen Segelschein zu Ende gebracht.“ MATTHIAS SCHULDT
2025 WLZ 29. 08.