2025 WLZ 05. 05.
Kreisoberliga, Kreisliga C Nord und Tabellen
Lelbach/Rhena – Höringhausen/Meineringhausen 2:1 (0:1). Tore: 0:1 Justin Schäfer (5.), 1:1 Johannes Müller (46.), 2:1 Leon Baraniak (56.) – Rote Karte: Nico Martin (Hö/Mei, 40.) .
Rote Karten können Spiele beeinflussen, in dieser Partie wurde es offensichtlich. Die Gäste waren in der ersten Halbzeit klar besser und lagen durch einen unhaltbaren Distanzschuss von Schäfer verdient vorn. In der Folge verhinderte Lelbachs überragender Torhüter Octavian Potcoava gegen Nico Martin und Jonas Mütze wiederholt einen höheren Rückstand. Die erste Chance der Heimelf ließ Marlon Seibel aus, seinen Ball klärte Alexander Figge kurz vor der Torlinie.
Dann die 40. Minute, Nico Martin wurde gehalten, ließ sich zum Nachtreten verleiten und sah dafür Rot. Nach Wiederbeginn kippte die Partie, zumal Müller mit einem Schuss aus 20 Metern rasch ausglich. Zehn Minuten später war das Spiel gedreht, nach Pass von Seibel traf Baraniak zum 2:1. Gästetorhüter Robin Heinemann verhinderte weitere Treffer gegen Müller und Baraniak.
Hö/Mei stellte um, kam wieder auf und hatte die Chance zum Ausgleich, aber Tristan Rausch rettete per Fallrückzieher auf der Torlinie. In der Schlussphase gab es viele Standards und knappe Abschlüsse auf beiden Seiten. Potcoava aber war auf dem Posten und rettete seiner Elf den Zittersieg.


Von der Handarbeit zur Wanderlust
Eine besondere Gemeinschaft: Die Spinnstube von Sachsenhausen

Über viele Jahre eine eingeschworene Gemeinschaft: die Frauen der Sachsenhäuser Spinnstube bei einer ihrer zahlreichen Wandertouren durch die Region. © Foto: Hiltrud Baumann/pr
Waldeck-Sachsenhausen – Was vor vielen Jahren als geselliger Handarbeitskreis begann, entwickelte sich zu einer tiefen Freundschaft, die ein halbes Leben überdauerte. Fünf Frauen aus Waldeck-Sachsenhausen haben mit ihrer „Spinnstube“ eine alte Tradition neu belebt und ihr einen ganz eigenen Charakter verliehen.
„Als ich – verheiratet, zwei Kinder – in die sogenannte Spinnstube aufgenommen wurde, bestand diese Gruppe schon einige Jahre“, erinnert sich Hiltrud Baumann. Die fünf verheirateten Frauen mit unterschiedlichen Berufen, Charakteren und Talenten verstanden sich auf Anhieb und trafen sich wöchentlich reihum.
Bei den abendlichen Zusammenkünften wurde nicht nur fleißig gehäkelt, genäht, gestickt und gestrickt, sondern auch erzählt und gelacht. „Die jeweilige Gastgeberin hatte oft eine Fruchtbowle angesetzt, die von uns Frauen am sogenannten ‚Spinnstubenabend‘ gerne getrunken wurde“, berichtet Baumann schmunzelnd. Besondere Back- und Kochrezepte wurden ausgetauscht, und Gesprächsstoff gab es reichlich: „Denn von unseren verschiedenen Familien war immer einiges zu berichten.“
Mit der Zeit entwickelte sich aus der Spinnstube mehr als nur ein Handarbeitskreis. „Ab und zu wanderten wir auch mit unseren Männern und Kindern um unseren schönen Heimatort herum“, erzählt Baumann. Nach einigen Jahren kam die Idee auf, Mehrtageswanderungen mit dem Rucksack zu unternehmen – ein für damalige Verhältnisse durchaus ungewöhnliches Unterfangen für eine Frauengruppe.
Ein selbst gestickter Wimpel mit fünf Spinnerinnen wurde zum Symbol der Wandergruppe und schmückte fortan den Rucksack der Anführerin. „Eine unserer Freundinnen hatte immer eine wanderfreundliche Idee, die wir gerne umsetzten“, erinnert sich Baumann. Die erste mehrtägige Tour führte vom Edersee nach Bergfreiheit. Ausgerüstet mit Wanderkarte und Kompass entdeckten die Frauen die Schönheiten der Natur, sangen Lieder und waren „glücklich und zufrieden“, wie Baumann betont.
In Bergfreiheit besichtigten sie das stillgelegte Bergwerk und bestiegen den Turm am Wüstegarten, bevor es weiter nach Bad Wildungen ging. Diese erste Tour machte die Freundinnen „sehr glücklich“ und motivierte sie zu weiteren Ausflügen.
Abenteuer und Anekdoten
In den folgenden Jahren unternahmen die „Spinnerinnen“ jährlich eine Rucksackwanderung. Dabei erlebten sie so manches Abenteuer, das heute noch für Schmunzeln sorgt. Bei einer Tour nach Welleringhausen beispielsweise nahm Baumann den Fotoapparat ihrer Tochter mit, um die Erlebnisse festzuhalten. „Ich hatte etwas Fotografieinteressantes entdeckt, musste aber, um alles auf das Foto zu bekommen, einen Schritt zurücktreten und landete daraufhin ganz schnell im Graben“, erinnert sie sich. Das Beste daran: Von der gesamten Wanderung existiert kein einziges Foto, denn in der Kamera war gar kein Film.
Eine andere Anekdote dreht sich um eine Freundin, die kurz vor dem Übernachtungsziel in Schmittlotheim während eines aufziehenden Gewitters nicht mehr weiterlaufen konnte und ihren Mann zur Abholung rufen wollte. „Wir überredeten sie, mit dem Anruf bis zum nächsten Morgen zu warten, und siehe da, sie war wieder fit und konnte weiterwandern“, erzählt die Sachsenhäuserin.
Vom Abend zum Nachmittag
Mit zunehmendem Alter passten die Frauen ihre Treffen an. „Altersbedingt haben wir nach vielen Jahren unsere Spinnstubenabende auf nachmittags verlegt“, berichtet Baumann. Statt alkoholischer Getränke werden nun Kaffee und Kuchen angeboten, die Handarbeiten sind reduziert, aber nicht eingestellt. Gesellschaftsspiele und Erinnerungen an vergangene Erlebnisse stehen jetzt im Vordergrund. Leider hat die Zeit ihre Spuren hinterlassen. „Durch den Tod haben wir bereits drei liebe Menschen verloren“, bedauert Baumann. Doch auch zu zweit macht die wöchentliche „Spinnstube“ noch immer Freude.
RED
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Konstruiert wie von Bauingenieurinnen
Sachsenhäuser Schulzentrum mit Erfolg bei Nachwuchs-Wettbewerb

Preisverleihung für den „MERO“-Turm, dessen Name auf die abgekürzten Vornamen seiner Schöpferinnen zurückgeht: (von links) Ingenieurin und Jury-Mitglied Ninja Wohlfeil gratulierte Ronja Bacher und Meryem Sarigül gemeinsam mit Ingenieur Ingolf Kluge, dem Präsidenten der hessischen Ingenieurkammer. © Foto: Schulzentrum/pr
Sachsenhausen – Erfolg für das Sachsenhäuser Schulzentrum an der Warte beim hessischen Junior-ING-Schülerwettbewerb 2024/2025 der Landes-Ingenieurkammer mit Siegerehrung in Idstein. Meryem Sarigül und Ronja Bacher belegten mit ihrem „MERO Turm“ Rang drei in der Kategorie I bis zur Klasse acht.
220 Modelle waren in den Kategorien I und II eingereicht worden. Lehrer Thomas Schreiber begleitete das erfolgreiche Nachwuchs-Konstrukteursduo und die übrigen Teilnehmerteams aus Sachsenhausen zur Preisverleihung und hatte sie in ihren Arbeiten zuvor unterstützt.
Die Aufgabe des diesjährigen Wettbewerbs bestand darin, ein Modell eines Turms zu entwerfen und zu bauen. Der Turm sollte bei etwa 70 Zentimetern eine Aussichtsplattform besitzen, die rund 500 Gramm tragen und sowohl Belastungen als auch Querkräften standhält. Die Grundfläche des Turmes durfte maximal 15 mal 15 Zentimeter betragen.
Der Bau musste auf einer Bodenplatte von 25 mal 25 Zentimetern fest verankert sein. Die Gesamtkonstruktion durfte 25 Zentimeter in Länge und Breite nicht überschreiten und höchstens eine Höhe von 80 Zentimetern über der Oberkante der Bodenplatte aufweisen. Wichtig war auch das Einhalten der Materialvorgaben. Bei der Gestaltung waren der Kreativität der Schülerinnen und Schüler jedoch fast keine Grenzen gesetzt.
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