Waldeck

Waldeck will City-Management

200.000 Euro Förderung beantragt – Leerstände und Einzelhandel im Fokus

Gegen den Leerstand in den Waldecker-Geschäften: Mit einem neuen City-Management soll das erarbeitete Einzelhandelskonzept umgesetzt werden. © Foto: Matthias Schuldt

Waldeck – Es geht um den Kampf gegen Leerstände und die Stärkung des Einzelhandels: Die Waldecker Stadtverordnetenversammlung hat einstimmig die Beantragung von Fördermitteln für ein professionelles City-Management beschlossen. Damit soll das im vergangenen Jahr erarbeitete Einzelhandelskonzept umgesetzt werden.

Mit dem neuen City-Management will die Stadt Waldeck ihre Innenstadtentwicklung professionalisieren und Leerstände bekämpfen. Die Stadtverordnetenversammlung stimmte am Dienstag in Höringhausen einmütig für die Antragstellung im Rahmen des Landesförderprogramms „Zukunft Innenstadt“. Bei Bewilligung stehen bis zu 200.000 Euro Fördermittel bei Gesamtkosten von rund 250.000 Euro zur Verfügung – eine Förderquote von 80 Prozent.

Die Entscheidung kommt nicht von ungefähr: In den beiden größten Stadtteilen nehmen Leerstände und ungelöste Betriebsnachfolgen zu. Während Sachsenhausen die zentrale Versorgungsfunktion übernimmt, verfügt Waldeck nur über wenige kleinteilige Einzelhandelsbetriebe. Im Non-Food-Bereich, der alle Produkte, die keine Lebensmittel sind, umfasst, fließt erhebliche Kaufkraft in umliegende Städte ab. Erschwerend kommt laut Stadt hinzu, dass teils ausländische Eigentümer ohne lokalen Bezug Leerstandsobjekte erworben haben, was die Aktivierung deutlich erschwert.

„Das City-Management ist das Resultat der bisherigen Beschlüsse und des Einzelhandelskonzeptes, ein Schritt dahin, das Konzept umzusetzen“, erklärte Bürgermeister Nicolas Havel in der Sitzung. Das Management solle auch dem Netzwerken dienen.

Ein externer Dienstleister – ob Einzelperson oder Büro steht noch nicht fest – soll das Management übernehmen. CDU-Fraktionschef Michael Keller bezeichnete das Vorhaben als „sehr wertvoll für uns“ und verglich die Funktion mit der eines Wirtschaftsförderers, der aktiv in die Betriebe gehe.

Das Aufgabenspektrum ist umfangreich: Das City-Management soll Ansprechpartner für alle Gewerbetreibenden werden, lokale und regionale Netzwerke aktivieren und ein Leerstandskataster aufbauen. Zur Kernaufgabe gehört die Eigentümeraktivierung sowie die Unterstützung bei Vertragsverhandlungen. Auch Existenzgründer sollen Beratung erhalten.

Ein wesentlicher Unterschied zu bisherigen Förderansätzen: Das City-Management ist nicht auf einzelne Fördergebiete beschränkt, sondern für die Gesamtstadt zuständig. „Es ist für alle Ortsteile da“, betonte Jürgen Schanner, Fraktionsvorsitzender der Grünen. Martin Germann von den Freien Wählern sieht das Management als wichtige Schnittstelle und hält bei gutem Verlauf auch eine Zusammenarbeit im Tourismusbereich für möglich.

SPD-Fraktionsvorsitzender Latif Al-Homssi äußerte sich verhalten optimistisch: „Liest sich in der Theorie gut, aber den Mehrwert einer 20-Stunden-Stelle sehen wir noch nicht unbedingt zu 100 Prozent.“ Dennoch stimmte auch die SPD für den Antrag. Das Ergebnis könne trotzdem gut sein, seine Fraktion werde die weitere Entwicklung deshalb genau beobachten, so Al-Homssi.

Das Programm läuft zunächst bis Ende 2028. Bei erfolgreicher Umsetzung ist eine Fortsetzung über kommunale Mittel und das Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren“ möglich. Die Stadt hat sich mit dem Antrag bereits Ende September beworben und hofft nun auf eine positive Entscheidung des Landes Hessen. LUTZ BENSELER

Große Resonanz auf bunte Premiere
Bürgerverein freut sich über gelungenen ersten Höringhäuser Herbstmarkt

Der Dorfplatz bot ideale Voraussetzungen für den Markt

Höringhausen Die Premiere des Höringhäuser Herbstmarktes stieß auf großen Anklang bei Besucherinnen und Besuchern. Der Bürgerverein hatte ein vielfältiges, saisonales Angebot auf die Beine gestellt: Es gab heißen Apfelsaft vom Naturschutzbund, regionale Produkte wie frische Eier, Marmelade und Honig aus dem Ort, bemalte Steine und eine bunte Vielfalt an kleinen Accessoires sowie herbstlichen Dekorationen aus dem Biogarten Flechtdorf. Außerdem entwickelte sich ein reger Pflanzentausch unter den Gartenfreunden. Der Bürgerverein war dem Wunsch aus dem Dorf nach Organisation einer solchen Pflanzentauschbörse nachgekommen.

Das Organisationsteam würdigte den Einsatz vieler helfender und vor allem backender Hände. Viele verschiedene Apfelkuchen zeigten, wie abwechslungsreich dieses Obst verbacken werden kann. Die leckere Kürbissuppe war im Nu ausverkauft und Bratwürstchen mussten zwischendurch nachgeholt werden – ein gutes Zeichen. Zum Einsatz kam das vom Dorf gesammelte bunte Apotheken-Geschirr – eine schöne und nachhaltige Idee, die perfekt zum Charakter des Marktes passte. Aufgrund der positiven Rückmeldungen ist der Bürgerverein nach eigener Auskunft bereit, den Herbstmarkt im Jahr 2026 wieder zu organisieren – sofern der Wunsch im Dorf besteht. RED

Sachsenhausen sortiert seine Termine 2026

Sachsenhausen Für das Jahr 2026 ist wieder ein Veranstaltungskalender geplant. Die Stadt Waldeck erstellt und veröffentlicht ihn. Der Ortsbeirat lädt alle interessierten Sachsenhäuser, insbesondere die Vereinsvorstände, zur Terminabsprache für nächsten Dienstag, 11. November, 20 Uhr, in das Sachsenhäuser Gasthaus Kleppe ein. Sollte eine Teilnahme nicht möglich sein, können die Termine bis einschließlich Samstag, 8. November, per E-Mail an Ortsvorsteher Klaus Schmal (kschmal@t-online.de) gesendet werden. Im Anschluss an die Terminabsprache folgt ein Jahresrückblick über die Arbeit des Netzwerkes 777.

Freienhagener Liste für den Ortsbeirat

Freienhagen Der Ortsbeirat Freienhagen lädt für Mittwoch, 12. November, 19 Uhr, zur öffentlichen Bürgerversammlung in die Freienhagener Stadthalle ein. Es geht um die Aufstellung einer Bewerberliste für die anstehende Ortsbeiratswahl im kommenden Jahr. In Freienhagen besteht der Ortsbeirat aus sieben Personen mit Wohnsitz im gleichen Ort, die in geheimer Wahl für die Dauer von fünf Jahren gewählt werden. Kandidaten zur Wahl können sich selbst vorschlagen oder von Dritten vorgeschlagen werden. Sollte eine interessierte Person bei der Bürgerversammlung nicht persönlich anwesend sein, so kann sie ihre Bewerbung im Vorfeld auch schriftlich beim Ortsvorsteher abgeben. RED

Neuer Defibrillator in Waldeck

Waldeck – Ein neuer, moderner und vollautomatischer Defibrillator wurde mithilfe des Waldecker Sportvereins TSV Eintracht 1912 an der Waldecker Turnhalle angebracht. Er ist öffentlich zugänglich und steht in Notfällen jedem zur Verfügung. Einige Vereinsmitglieder erhielten eine Einweisung. Die Anschaffung wurde vom Hessischen Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband gefördert. RED

2025 WLZ 06. 11.