„An der Warte“ erneut ausgezeichnet

Sachsenhäuser Schulzentrum bleibt „Schule mit vorbildlicher beruflicher Orientierung“

Sachsenhäuser Schulzentrum ausgezeichnet: (vorne) Meryem Sarigül und Ronja Bacher, Sieger des Junior ING Wettbewerbs, mit (von links) Thomas Schreiber, Nermin Akkus, Tatjana Naderian, Stefanie Schmand und Jan Hendrik Osterhold. © Foto: pr

Sachsenhausen Das Schulzentrum an der Warte in Sachsenhausen wurde zum dritten Mal als „Schule mit vorbildlicher beruflicher Orientierung“ ausgezeichnet. „Eine gute berufliche Orientierung eröffnet jungen Menschen nicht nur neue Perspektiven, sondern befähigt sie auch, ihre Talente gezielt einzusetzen und selbstbestimmte Entscheidungen für ihren weiteren Weg zu treffen“, betonte der hessische Kultusminister Armin Schwarz, der zusammen mit Staatssekretär Umut Sönmez und Dr. Felix Heusler, dem Vize-Präsidenten des Hessischen Industrie- und Handelstages, die Auszeichnung in Wiesbaden überreichte.

Insgesamt wurden 22 Schulen in ganz Hessen mit diesem Gütesiegel ausgezeichnet. Das Schulzentrum an der Warte ist die einzig ausgezeichnete Schule im Kreis Waldeck-Frankenberg. Ein besonderes Anliegen des Schulzentrums an der Warte ist der MINT-Unterricht (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik). Dieser wird durch das Projekt „I am mint“ unterstützt und gefördert. Dazu werden heimische Firmen und Unternehmen, vor allem in der Stadt Waldeck und in Korbach, besichtigt. Alternativ bieten die Betriebe Info-Veranstaltungen im Schulzentrum an, an denen hauptsächlich die Jahrgänge acht bis zehn teilnehmen. Bei der „Veltum-Ralley“ lernen die Schulklassen verschiedene Bereiche des Unternehmens spielerisch mit Aufgaben und Wegweisern kennen. Die neunten Klassen besichtigen zudem das Berufsinformationszentrum in Korbach. Auch organisiert die Schule den Besuch von Berufsmessen, wie des „Job-Days“ in Korbach.

Schulsozialarbeiterin Tatjana Shirin Naderian betreut das Projekt „Profilentwicklung und Berufsorientierung (ProBe)“, das mehrere Module umfasst. Dabei besuchen die Schüler der achten Klassen jeden Donnerstag die Kreishandwerkerschaft in Korbach und den Unterricht an den beruflichen Schulen. Zudem begleitet die Berufsberaterin Stefanie Schmand von der Korbacher Arbeitsagentur die Schüler der Abschlussklassen und Vorabschlussklassen bei ihrer Entscheidungsfindung und Berufswahl bis zum Übergang in eine Ausbildung oder bis zum Wechsel an eine weiterführende Schule. Die AOK bietet zudem Bewerbungstraining im Schulzentrum an.

„Wir haben auch viele handwerkliche Bildungsangebote in der Schule“, erklärt Schulleiterin Nermin Akkus. Hierzu zählen beispielsweise die „Experimentierwerkstatt Physik“, „Chemie Erleben“ und „Lego-Mindstorms“, bei der roboterähnliche Wesen konstruiert werden. Im Werkunterricht können Maschinenscheine erworben werden. Beim hessischen Junior-ING-Schülerwettbewerb belegten die Schülerinnen Meryem Sarigül und Ronja Bacher, unterstützt von Werk- und Kunstlehrer Thomas Schreiber, mit ihrem „MERO Turm“ Rang drei in der Kategorie I. Dafür musste ein Turm mit einer Aussichtsplattform bei 70 Zentimetern Höhe, die Belastungen standhält, entworfen und gebaut werden.

Beim Unterricht der Informations- und Kommunikationstechnischen Grundbildung (IKG) von Jan Hendrik Osterhold wird beispielsweise die Gestaltung einer Homepage erklärt. Im Rahmen des Kurses „Soziale Verantwortung“ führen die Schüler der neunten Realschulklassen soziale Projekte durch. So wurden eine neue Bank für den Schulhofgarten und ein Legotisch für den Kindergarten gebaut. Das Projekt Wasser, bei dem es um Natur- und Umweltschutz ging, wurde in Kooperation mit der Friseurinnung „Hair helps the Oceans“ durchgeführt.

Auch politische Bildung wird im Schulzentrum angeboten. „Wir achten sehr auf soziale Verantwortung“, erläutert Nermin Akkus. „Wir bereiten die Schüler auf das Leben und den Beruf vor“, ergänzt Schreiber. Dies beginne früh, indem bereits die Kinder der Grundschule Marmeladen und Apfelsaft selbst zubereiten.

JÖRG SCHÜTTLER

2025 WLZ 04. 11.