Reiter, Radler, Wanderer treffen sich

Nationalpark: „Begegnungswege“ eingeführt – und Grenzen verdeutlicht

Werben für ein Miteinander aller Nutzergruppen auf dafür vorgesehenen Wegen: (von links) Manuel Schweiger, Nicolas Havel, Karsten Kalhöfer und Frederik Westmeier. © Fotos: Nationalpark/pr

Scheid – Nationalparkleiter Manuel Schweiger hat mit den Bürgermeistern Karsten Kalhöfer (Vöhl), Nicolas Havel (Waldeck) und Frederik Westmeier (Edertal) den ersten „Begegnungsweg“ des Nationalparks an der Kahlen Hardt bei Waldeck-Scheid eröffnet. Diese neu geschaffene Kategorie von Wegen führt auf naturbelassenen Pfaden Wanderer, Radfahrer und Reiter zusammen. Die vier Partner setzten damit zugleich den offiziellen Startpunkt für eine neue Beschilderung im Nationalpark nördlich des Edersees. Sie soll den Bedürfnissen und Anforderungen des Schutzgebietes gerecht werden. Zugleich soll sie den Schutz der Natur in Übereinstimmung bringen mit dem Erlebnis-Interesse des Publikums und dem Bildungsauftrag des Nationalparks.

Die neuen Begegnungswege ergänzen das bestehende Netz und werden an ausgewählten, stark frequentierten Bereichen ausgewiesen, an denen unterschiedliche Nutzergruppen aufeinandertreffen, ein Ausbau der Wege aber nicht infrage kommt. „Zugleich wollen wir in diesen besonders attraktiven Bereichen niemanden aussperren. So entstand die Idee der Begegnungswege“, erläuterte Schweiger und ergänzte: „Voraussetzung ist allerdings, dass sich alle Besucher gerade auf den Begegnungswegen an Engstellen und Hindernissen besonders umsichtig verhalten und Wanderern der Vorrang überlassen wird.“

Steige und Pfade, die nicht als Begegnungsweg ausgewiesen sind, dürfen weiterhin nicht befahren oder beritten werden. So wurden im selben Schritt für das Teilstück des Urwaldsteigs Edersee an der Kahlen Hardt die Barrieren für Radfahrer und Reiter durch entsprechende Hinweisschildern ergänzt. Grund: Gemäß Hessischem Waldgesetz muss auf Waldwegen ein gefahrenloser Begegnungsverkehr möglich sein. Aufgrund der Abschüssigkeit ist das auf diesem Teilabschnitt nicht der Fall. Als erlaubte Alternativen wird auf den Edersee-Radweg und den neuen Begegnungsweg verwiesen.

„Die Kahle Hardt ist seit jeher ein Hotspot in der Region. Der neue Begegnungsweg ermöglicht vielen Besucherinnen und Besuchern, den einzigartigen Blick von der Schönen Aussicht auf den Edersee zu genießen“, unterstreicht Havel. Hinweisschilder an den jeweiligen Wegeabschnitten kennzeichnen künftig die Begegnungswege im Schutzgebiet. „Es ist wichtig, dass alle Menschen den Nationalpark und den Naturraum am Edersee erleben können. Wir freuen uns, dass mit den Begegnungswegen eine Möglichkeit für Radfahrer, Wanderer und Reiter geschaffen wird, die Schönheit unserer Region gleichermaßen zu genießen – im Miteinander und mit Rücksicht aufeinander“, meint Kalhöfer.

Parallel werden alle Rad- und Wanderwege im Nordteil des Nationalparks auf Grundlage des mit der Region abgestimmten Wegeplans ausgeschildert. „Den Nationalpark-Kommunen war es ein wichtiges Anliegen, dass die Region bei all dem einbezogen wurde“, bestätigt Westmeier.

Nachdem die Verläufe der neuen Routen feststanden, hat die Nationalpark-Werkstatt in Gellershausen etwa 200 Schilderbäume und rund 1000 Holzpfosten fürs Wegenetz produziert. Der Schwerpunkt der Arbeiten liegt zunächst darauf, die neuen Rundwanderwege mithilfe von Symbolbildern zu markieren. Im nächsten Schritt folgen Regelbeschilderung und Wegweisersystem. Am Schluss werden die Info-Tafeln aufgestellt. RED

2025 WLZ 08. 10.