Priorität auf Waldecker Platt und Online-Auftritt

Waldeckischer Geschichtsverein hält Jahrestagung in Mengeringhausen ab

Sehenswert: Mitglieder des Waldeckischen Geschichtsverein bei der Führung durch die alte Fachwerkstadt anlässlich der Jahrestagung. © Foto: pr

Mengeringhausen – Zur Jahrestagung des Waldeckischen Geschichtsvereins waren die Geschichtsfreunde aus dem Kreisteil Waldeck nach Mengeringhausen gekommen. Mit einem gemeinsamen Gottesdienst in der St.-Georg-Kirche, den Pfarrer Uwe Jahnke auf die Jahrestagung abgestimmt hatte, startete die Jahrestagung, die von der Bezirksgruppe Bad Arolsen um ihren Vorsitzenden Erhard Kraft ausgerichtet wurde.

Anschließend gab es für die Anwesenden der 1300 Vereinsmitglieder die Gelegenheit, an einer historischen Stadtführung mit Christian Meuser teilzunehmen, dem Museum Mengeringhausen mit Wolfgang Rest einen Besuch abzustatten oder in die Geschichte der Mühlen in Mengeringhausen mit Professor Martin Kipp einzutauchen. In der Stadthalle angekommen, folgte die Begrüßung durch den Vorsitzenden des Gesamtvereins, Dr. Hartmut Wecker.

Ein Grußwort sprach Carl Anton Fürst zu Waldeck und Pyrmont, der als Vertreter des Fürstenhauses dem erweiterten Vorstand angehört. Mit den Vorsitzenden Günter Engemann und Dr. Hartmut Wecker habe sich der Geschichtsverein nach dem „Chaos“ um 2018 gut entwickelt, urteilte er und rief auf, junge Menschen zu gewinnen.

Die Kreisbeigeordnete Hannelore Behle hob die enge Verbundenheit zwischen dem Kreis und dem Geschichtsverein hervor, der eine große Bedeutung für die Erinnerung an das historische Erbe habe. Er erfasse die Vergangenheit. Erforschte Dokumente belegten Entwicklungen, die auch zu Kriegen führen könnten, das Wissen darum könne aber auch dazu beitragen, Fehlentscheidungen zu verhindern.

Adelheid Ebbinghaus vom Pyrmonter Heimatbund erinnerte an den 400. „Geburtstag“ des Staates Waldeck-Pyrmont: 1625 habe ein Erbschaftsvertrag den Grafen von Waldeck die Grafschaft Pyrmont zugesprochen, bis 1922 währte die Gemeinschaft.

In seinem Bericht ging Dr. Wecker, der sich selbst als Seiteneinsteiger in das Amt des Vorsitzenden beschrieb, auf seine beiden Hauptthemen, den neuen Internetauftritt des Vereins und das Waldecker Platt ein. „Was lange währt, wird endlich gut“, umschrieb Wecker das Projekt Homepage. Es werde dem Waldeckischen Geschichtsverein ein neues Antlitz nach außen verleihen und stehe kurz vor dem Abschluss der zweiten Phase, nach der die Homepage online gehen könne.

Sebastian Steiner stellte die neue Homepage vor, die als Wissens,- Mitmach-Plattform gedacht ist. Sie soll eine zentrale Datenbank bieten und die Möglichkeit geben, Daten ohne besondere Kenntnisse hochzuladen. Unter dem Dach des Gesamtvereins wird allen sieben Bezirksgruppen ein Platz auf der Homepage eingeräumt. Eine Besonderheit ist das Waldecker Lied, das in einer eigenen Fassung vom Korbacher Bezirkskantor Stefan Kammerer mit dem Chor „Knapp daneben“ eingesungen wurde. „Ich hoffe, mit dem Internetprojekt einen Mehrwert für den Verein zu leisten“, schloss Sebastian Steiner.

Eine weitere Priorität Dr. Weckers ist, das Projekt Waldecker Platt erneut auf den Weg zu bringen. Derzeit entstehe für das Projekt eine Datenbank, die der Enkel von Initiator Karl Heinemann bestückt hat. Diese müsse noch technisch angepasst werden. Die Bemühungen um einen Kooperationspartner sind bisher an der Landesgrenze zwischen Waldeck und Westfalen gescheitert. Laut Wecker nehme man einen zweiten Anlauf in Marburg.

HEIKE SAURE

2025 WLZ 24. 09.