Peikko-Werk in Höringhausen gehackt

Höringhausen – Am letzten Wochenende des Jahres 2024 wurde der finnische Betrieb Peikko Opfer einer Cyberattacke. Hacker nutzen die Abwesenheit der Mitarbeiter zwischen den Feiertagen, um digital ins System einzudringen und Störungen hervorzurufen. Als Tochterunternehmen war auch die „Peikko Deutschland GmbH“ in Höringhausen Ziel der Hacker. Auch Online-Angebote von Peikko waren für einen kurzen Zeitraum nur eingeschränkt abrufbar. Der Diebstahl von Kundendaten kann nicht gänzlich ausgeschlossen werden, jedoch gibt es keine Anzeichen dafür, dass die Daten von deutschen Datenbanken entwendet worden seien.
Peikko konnte durch das Hochladen von Sicherheitskopien der Programme den Betrieb mittlerweile wieder normalisieren, aktuell sind alle 12 Werke des Unternehmens wieder voll betriebsfähig.
JA
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Cyberattacke auf Peikko

Nach Angriff auf Höringhäuser Werk hat sich der Betrieb wieder normalisiert

Nach einer Woche wieder erholt: Die Cyberattacke hatte keine langfristigen Auswirkungen auf die Produktion im Höringhäuser Standort. © Foto: Peikko/pr

Höringhausen „Größtenteils wieder normal“, so steht es – in Englisch – in einer Stellungnahme auf der Webseite der Höringhäuser Firma „Peikko Deutschland GmbH“. Gegen die finnische Firma Peikko war am letzten Wochenende zwischen den Jahren ein Cyberangriff, also ein Angriff auf die Computersysteme der Firma, verübt worden. Als Tochterunternehmen war auch der Betrieb in Höringhausen von der Attacke betroffen. Der Zeitpunkt sei kein Zufall, schreibt Firmenchef Topi Paananen. „Es ist normal, dass diese Attacken verübt werden, wenn wenige Leute am Arbeitsplatz sind“, erklärt er. Zwischen Weihnachten und Silvester sind viele Mitarbeiter im Urlaub bei ihren Familien und können, wenn überhaupt, nicht so schnell auf den Angriff der Hacker reagieren. Hacker, so nennt man Leute, die sich Zugang zu Daten und Systemen von Privatpersonen, Unternehmen oder sogar Staaten verschaffen.
Ein Cyberangriff zielt für gewöhnlich darauf ab, entweder durch den Diebstahl von Daten oder durch Sabotage und jeweils anschließende Erpressung Lösegeld zu erzielen. Paananen sieht auch im Fall seiner Firma vor allem Geld als Beweggrund der Hacker. „Es ist aber auch üblich, dass diese Gruppen aus Ländern heraus agieren, die ihnen Schutz bieten und so ihre Tätigkeiten auch im Interesse dieser Staaten ausüben“, führt er weiter aus.
Nach dem Angriff hatte Peikko sich zunächst mit den finnischen Behörden verständigt und auch das finnische „National Cyber Security Center“ (Nationales Internet Sicherheitszentrum) eingeschaltet. Zu diesem Zeitpunkt war das ganze Ausmaß der Attacke aber noch nicht bekannt. Mehrere der Computerprogramme, die Peikko seinen Mitarbeitern und Kunden zur Verfügung stellt, seien betroffen gewesen, heißt es in der Stellungnahme. Auch, dass kundenbezogene Daten geöffnet oder gestohlen wurden, habe man anfangs nicht vollständig ausschließen können. „Wir haben aber keine Hinweise darauf, dass von unseren deutschen Datenbanken Daten gestohlen wurden“, erklärt Paananen.
Die Fabrikstandorte von Perikko waren nach dem Angriff nur eingeschränkt funktionsfähig. Teilweise konnten die Programme durch Eingaben von Hand ersetzt werden. Mittlerweile seien aber aller zwölf Fabriken wieder weitestgehend im normalen Betrieb, berichtet Paananen. Auch die Produktion im Werk in Höringhausen war betroffen. Dort stellt Peikko Stützenschuhe, Ankerplatten und weitere Bauteileher, die unter anderem beim Bau von Stadien oder Hochhäusern zum Einsatz kommen. Der Vertriebs- und Produktionsstandort in Höringhausen ist mit 41 Millionen Euro Jahresumsatz nach der Hauptniederlassung die umsatzstärkste Tochtergesellschaft von Peikko.
Mittlerweile seien die Schäden an den Systemen von Peikko wieder behoben, schreibt Paananen. „Wir konnten erfolgreich Back-Ups der Programme hochladen“, erläutert er. Ein Back-Up ist eine separat gespeicherte Version der Datei oder des Programms. „Außerdem haben wir viele Reinigungsarbeiten unternommen, um sicherzugehen, dass alle Programme jetzt sauber und sicher sind“, versichert Paananen.
JAKOB BÜCHSENSCHÜTZ


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