Nonnen erleben Freiheit im Kloster

Der Waldeckische Landeskalender 2026 ist ab sofort im Handel erhältlich

Korbach – Ein Leben im Kloster erscheint vielen heute wegen der strengen Regeln undenk­bar. Im religiös geprägten Mit­telalter blühten die Klöster hin­gegen auf, auch in Waldeck. Ge­rade für Frauen waren sie at­traktiv. Warum? Das beschreibt der neue Waldeckische Landes­kalender – die 299. Ausgabe des reich bebilderten Jahrbuches für 2025 ist ab sofort im Handel erhältlich.

Und warum nahmen Frauen aus dem Adel und später auch aus dem Bürgertum „den Schleier“ und wurden „Bräute Christi“? Trotz der Ordensre­geln hatte das Leben hinter Klostermauem für sie viele Vor­züge. Noch mehr Regeln, Pflich­ten und Verbote gab es für Frau­en im weltlichen Leben. In ei­ner von Männern bestimmten Gesellschaft waren sie vielfach Gewalt, Übergriffen, Fremdbe­stimmung und Willkür ausge­setzt.

Ein Konvent bot hingegen Bil­dungschancen, Freiheiten und Sicherheit. Und die Religion hatte einen hohen Stellenwert im Alltagsleben. Allein in Wal­deck gab es acht Frauenklöster. Eines der wichtigsten war das Hauskloster der Waldecker Grafen in Netze, ein Konvent der Zisterzienserinnen.

Fürs Titelbild des Landeska­lenders hat WLZ-Redakteurin Conny Höhne eine Klostersze­ne auf der einstigen Nonnen­empore der Netzer Klosterkir­che gewissermaßen nachge­stellt. Annelie Bremmer und die Küsterin Frieda Trappmahn sind dazu ins Nonnen-Habit ge­stiegen.

Die weiteren Beiträge:

Geistige Vorbereitung auf die Regentschaft

Als sich in der Neuzeit moder­ne Staaten mit effizienten Ver­waltungen entwickelten, wur­den auch für Regenten eine fun­dierte Bildung und wissen­schaftliche Fähigkeiten immer wichtiger. Und so suchten auch Waldecker Grafensöhne wie Graf Samuel mehr oder weni­ger bildungsbeflissen nach aka­demischen Weihen. Ihre Studi­enaufenthalte im 16. Jahrhun­dert an der Marburger Universi­tät schildert Dr. Katharina Schaal. Sie gibt auch viele Ein­blicke ins Leben der adeligen Studenten. In Marburg gründe­te Landgraf Philipp I. im Jahre 1527 die erste protestantische Uni der Welt. Viele Waldecker zieht es nach dem Abitur bis heute dorthin.

Von Afrika auf die Halbinsel Scheid

Kurt Kneisel hatte ein beweg­tes Leben. Nach seiner Zeit als Farmer in der Kolonie Deutsch- Südwestafrika ließ er sich nach dem Ersten Weltkrieg und dem Verlust der Kolonien in der kurz zuvor gegründeten Marinesied­lung auf der Halbinsel Scheid am Edersee nieder und wurde schließlich Campingplatz-Be­sitzer. Jörg Schüttler zeichnet seinen Lebensweg nach und umreißt, mit welchen Heraus­forderungen er am Edersee konfrontiert war. Schon früh setzte Kneisel auf den Fremden­verkehr.

Heimische Drachen im Kleinformat

Eine Kolonie Eidechsen hat Prof. Hans-Heiner Bergmann an einer Trockenmauer in Volk­marsen beobachtet. Er stellt die flinken Tierchen vor, die Dra­chen im Kleinformat ähneln. Sie mögen Sonne und Wärme – zu heiß darf es ihnen aber auch nicht werden. Gartenbesitzer können ihnen ein Quartier bie­ten.

Die vielfältige Natur in Waldeck-Frankenberg

Eine reiche und vielfältige Na­tur bietet der Kreis Waldeck- Frankenberg. Eine Reihe von Beispielen nennt der renom­mierte Frankenberger Naturfo­tograf Gerhard Kalden. Er gibt in Text und Bildern einen Ein- und Überblick und stellt einige Besonderheiten der heimi­schen Flora und Fauna vor, dar­unter den Eisvogel. Dabei un­ternimmt er zugleich eine Rei­se durch die Jahreszeiten.

Chronik der wichtigsten Ereignisse

Auch von Juli 2024 bis Juni 2025 haben die Waldecker er­eignisreiche Monate erlebt. So galt es am 16. Dezember Ab­schied zu nehmen von Witte­kind Fürst zu Waldeck und Pyr­mont, der im Alter von 88 Jah­ren starb.

In der Welt wandeln sich Machtstrukturen und Wert­maßstäbe weiter grundlegend, wie das Beispiel USA zeigt. Der Vorrang des Rechts und der friedlichen Konfliktlosung als oberste Prinzipien verlieren weiter an Bedeutung. Die Gewalt und Verletzungen der Menschenrechte nehmen welt­weit zu, autoritäre Regime brei­ten sich aus. Angesichts der wachsenden sozialen Unge­rechtigkeit gewinnen Extre­misten weltweit Zulauf, auch in Deutschland.

Das beschreibt die Chronik „von Jahr zu Jahr“. Einen Schwerpunkt bildet dabei der politische und gesellschaftliche Umbau der USA unter Präsi­dent Donald Trump. Die Chro­nik erinnert außerdem wieder an die wichtigsten Ereignisse in Waldeck, an Feste und Jubiläumsfeiem, an politische Ent­scheidungen und Wahlergeb­nisse.