Mit mehr Grip sicher fahren

Kfz-Innung Waldeck-Frankenberg: Jetzt wechseln auf Winterreifen

Der richtige Zeitpunkt für den Reifenwechsel ist gekommen: (von links) Kai Bremmer, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, und der Obermeister der Kfz-Innung Waldeck-Frankenberg, Fritz Faupel, zeigen in einer Werkstatt einen Sommerreifen und einen Winterreifen. © Foto: Kreishandwerkerschaft/pr

Waldeck-Frankenberg – Wenn die letzten milden Herbsttage vorbei sind, es langsam feucht und kühl wird, dann ist es höchste Zeit, das Auto für den Winter vorzubereiten. Der Wechsel auf Winterreifen ist dabei der wichtigste Schritt – denn schon bei Temperaturen unter zehn Grad Celsius leiden Bremsweg und Fahrsicherheit spürbar, auch ohne Schnee.

„Winterreifen sind nicht nur für verschneite Straßen wichtig. Ihre spezielle Gummimischung sorgt für bessere Bodenhaftung, wenn die Temperaturen sinken – und das bedeutet mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden“, erklärt Fritz Faupel, Obermeister der Innung des Kraftfahrzeuggewerbes Waldeck-Frankenberg. Auch rät Faupel, frühzeitig aktiv zu werden: „Wer jetzt einen Termin in seinem Kfz-Meisterbetrieb vereinbart, vermeidet Wartezeiten und stellt sicher, dass das Fahrzeug optimal auf die kalte Jahreszeit vorbereitet ist.“

Dass Autofahrer und Autofahrerinnen den Zeitpunkt für den Wechsel oft unterschätzen, bestätigt auch Kai Bremmer, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Waldeck-Frankenberg: „Viele denken erst an Winterreifen, wenn der erste Schnee fällt. Doch schon bei nassen Straßen und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt sind Sommerreifen deutlich im Nachteil.“

„Wie groß die Unterschiede sein können, zeigen Tests sehr deutlich: Fährt ein Auto mit 50 km/h auf schneebedeckter Fahrbahn, kommt es mit Winterreifen nach etwa 35 Metern zum Stehen. Mit Sommerreifen verlängert sich der Bremsweg auf rund 43 Meter – eine Distanz, die im Ernstfall über Unfall oder Sicherheit entscheidet.

Noch drastischer wird der Unterschied bei höheren Geschwindigkeiten: „Auf verschneiter Straße benötigt ein Testfahrzeug mit neuwertigen Winterreifen bei 100 km/h etwa 136 Meter bis zum Stillstand, während es mit Sommerreifen fast 220 Meter sind“, erklärt Fritz Faupel.

Doch auch der Zustand der Winterreifen sei entscheidend: Unter der empfohlenen Profiltiefe von vier Millimetern verlängere sich der Bremsweg bei 100 km/h auf rund 160 Meter. Zwar gelte in Deutschland eine gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern, doch Fachleute würden mindestens vier Millimeter empfehlen, um die volle Wintertauglichkeit zu gewährleisten. Zudem könne ein zu geringes Profil im Schadensfall sogar zu Problemen mit der Kfz-Versicherung führen, da es als grobe Fahrlässigkeit gewertet werde, so Fritz Faupel.

Die Kfz-Werkstätten im Landkreis bieten ihren Kundinnen und Kunden nicht nur den Reifenwechsel, sondern auch den Check der Winterreifen, bei Neuanschaffung eine professionelle Beratung, die fachmännische Montage und bei Bedarf das Auswuchten an. Zudem prüfen sie Sommerreifen auf Alter und Profiltiefe und lagern diese bis zum Frühjahr ein. Winterreifen unterscheiden sich klar in Profilgestaltung und Gummimischung: Feinere Lamellen, weichere Gummimischung bei Kälte und mehr Auflagefläche sorgen für Sicherheit. Die Faustregel von Fritz Faupel hilft: „Von O(ktober) bis O(stern) gehören Winterreifen aufs AutO.“

Die Kfz-Innung Waldeck-Frankenberg vertritt die berufsständischen Interessen von 101 Kfz-Meisterbetrieben. Ansprechpartner ist die Kreishandwerkerschaft Waldeck-Frankenberg in Korbach, Telefon 05631/9535 100, E-Mail: info@khkb. deRED

2025 WLZ 10. 10. Okt. 2025