Höringhäuser lernen Biodiversität
Vortrag zu ökologischer Vielfalt im Museum findet großen Anklang

Wildblumenwiesen anzulegen, wie es der NABU Höringhausen praktiziert, ist eine Möglichkeit, Biodiversität zu fördern. © SymbolFoto: Lars Warnecke/Archiv
Höringhausen – Das Museum Höringhausen lud Bürger aus Walddeck und Umgebung ein, mehr über die Beziehung des Menschen zur Natur zu lernen. Überraschend wurde deutlich: auch in Waldeck sind die Menschen auf funktionierende Ökosysteme im Meer angewiesen.
Der Vortrag der Vorstandsmitglieder Peter Trietsch, Jörg Fingerhut und Nicole Lamm beschäftigte sich mit den Fragen: Was ist Biodiversität? Warum ist biologische Vielfalt so wichtig? Was verursacht die Naturkrise und was muss auf politischer Ebene getan werden, um diese abzuwenden?
Sie erklärten, dass Biodiversität auf drei Ebenen zu sehen sei, nämlich der Vielfalt der Ökosysteme, die Vielfalt der Arten in einem System und die genetische Vielfalt innerhalb einer Art. Am Beispiel des Ökosystems Meer machten sie deutlich, dass die Arten und Systeme wie in einem Netz miteinander verbunden seien, indem sie Wasser, Sauerstoff und Nahrung produzieren und somit auch die menschlichen Lebensgrundlagen sichern. Je mehr Arten fehlten, desto instabiler werde das Netz und somit gerät mit dem Schwund der Artenvielfalt auch das Leben der Menschen in Gefahr.
Indem Ökosysteme durch den Menschen ausgebeutet oder zerstört werden, bringe sich damit der Mensch selbst in Gefahr. Somit sei es besorgniserregend, dass fast zwei Millionen Arten weltweit vom Aussterben bedroht seien, konstatierten die Experten. Für Europa bedeute das jede fünfte Art. Weltweit seien 75 Prozent der Landfläche und 66 Prozent der Meeresfläche in einem vom Menschen negativ veränderten Zustand. Insbesondere Korallenriffe seien durch die Erderwärmung schwer beschädigt, 99 Prozent stünden kurz vor dem Absterben.
Der Vortrag endete daher mit der Vorstellung verschiedener Projekte des NABU zum Schutz der Biodiversität auf Bundesebene, kommunaler Ebene und auch vor Ort. Die Experten erläuterten, was jeder einzelne zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen kann. Im Anschluss diskutierten die Teilnehmer noch bei Getränken und Snacks in Kleingruppen über die verschiedenen Handlungsfelder und die Möglichkeiten, sich vor Ort für den Schutz der heimischen Arten einzusetzen. RED
2025 WLZ 08. 12.