Golf bringt sechsstelligen Umsatz pro Jahr

Waldecker Hotel Roggenland schreibt Brief an den Magistrat der Stadt

Summasummarum 170.000 Euro Umsatz jährlich verbindet das Hotel Roggenland nach eigener Auskunft mit dem Golfplatz-Angebot. © Foto: Schuldt/Archiv

Waldeck Das Ringhotel Roggenland in Waldeck hat sich mit einem Brief an den Magistrat der Stadt in die öffentliche Debatte um die Zukunft des Golfplatzes eingeschaltet. Die Hotelleitung befürchtet einen Umsatzverlust im unteren sechsstelligen Bereich pro Jahr.

Allein im „Roggenland“ habe man durch Turnierspieler, Meisterschaftsteilnehmer und Gastgolfer rund 400 bis 600 messbare Golfer in der Saison. Dadurch ausgelöste Übernachtungen im dreistelligen Bereich sowie durch Begleitungen, Familien, Veranstaltungen und Folgegeschäfte lösten weitere Einnahmen aus. „Geschäftsreisende wählen den Abstecher nach Waldeck und wählen unser Haus, um die Arbeit mit einer Runde Golf zu verbinden“, schildert die Führung des „Roggenland“. Für große Tagungen erhalte das Haus sehr oft den Zuschlag, nur weil ein Verantwortlicher die Möglichkeit sah, in Waldeck für sich noch eine Runde Golf abzuzweigen. Weil das alles unauffällig und in Ruhe geschehe, berücksichtigten Außenstehende dieses Geschäft kaum, weil sie es nicht wahrnähmen.

„Als Gründungsmitglieder haben wir mit erheblichen Geldmitteln, andauernder Kooperation, Unterstützung und ganz viel Herz an der Entwicklung mitgewirkt“, heißt es in den Schreiben. Der erwartete Erfolg sei eingetreten. „Heute pflegen wir Geschäftsbeziehungen zu vielen Golfclubs in Hessen und Nordrhein-Westfalen.“ Dieses Netz bringe unter anderem durch große Turniere und Ligaspiele viele Übernachtungen und Stammgäste.

Vom Drachenfest als neuem Pächter erwartet das „Hotel Roggenland“ für die Tage der Großveranstaltung keine stärkenden Impulse. Im Gegenteil. In den Sommermonaten seien die meisten Betten mit Ruhe suchenden Urlaubern, Wanderern und zuletzt verstärkt Radsportfreunden belegt, die Gaststätten und Restaurants belebten und gute Umsätze generierten. „Es wird daher keine großen Zuwächse der Übernachtungszahlen geben und keinen nennenswerten Umsatz in den Gaststätten“, erwartet die Hotelleitung.

Die Befürchtung: Das „Roggenland“ erfahre seit Jahren, dass bei einigen Festlichkeiten im Freien im Umfeld der Schall bis zum Hotel dringe und jährlich wiederkehrende, erhebliche Probleme bringe. Es sei daher programmiert, dass Gäste während der geplanten Großveranstaltung in den drei bis vier Nächten keine Ruhe fänden und das Hotel vermutlich mit vorzeitigen Abreisen und Regressansprüchen konfrontiert werde.

„Was, wenn die Rechnung nicht aufgeht?“, fragt die Spitze des „Roggenlands“. Der Golfplatz sei dann für immer vernichtet. An den Magistrat richtet das Hotel die Bitte, nach einem Ort mit ähnlichen Rahmenbedingungen wie in Diemelstadt zu suchen, auf dem nach einem etwaigen Misslingen des Projekts wieder Gras und Getreide wüchsen.R

2025 WLZ 07. 08.