Edersee-Atlantis ist wieder aufgetaucht
Tiefer Wasserstand am Stausee bringt Verschollenes am Seegrund wieder zutage

Wiese statt Wasser: Zwischen Bringhausen und Scheid gibt es statt des gestauten Sees nur noch das Flussbett der Eder. © Fotos: Hendrik Bammel/Leon Mader
Edersee – Der Wasserpegel des Edersees ist aktuell so niedrig wie seit 22 Jahren nicht mehr. Aktuellen Erhebungen zufolge ist der 11,8 Quadratkilometer große See im Landkreis Waldeck-Frankenberg nur zu rund zwölf Prozent gefüllt. Um den historischen Tiefstand von zehn Prozent Füllmenge zu unterbieten, fehlt nicht mehr viel. Ein Grund für das Niedrigwasser ist die Trockenheit der vergangenen Monate.
Wenn das Wasser fehlt, werden versunkene Bauten und Überreste der alten Dörfer freigelegt. Als die Edertalsperre 1914 fertiggestellt wurde, mussten Dörfer wie Asel und Bringhausen an höhere Stellen verlegt werden. Berich wurde in der Nähe des Twistesees neu aufgebaut. Ist der Wasserpegel niedrig genug, kann man die Überreste von einst noch heute bestaunen.
Der riesige See verwandelt sich kurzerhand in ein begehbares Tal. Dieses bietet allerlei Sehenswürdigkeiten und Relikte, die an eine längst vergangene Zeit erinnern. Dort, wo vor kurzem noch Fische schwammen, blühen Pflanzen. Wir waren für Sie, liebe Leserinnen und Leser, unterwegs und haben Eindrücke von mehreren Stellen des Edersees gesammelt, an denen der Tiefstand sichtbar wird. MAD




2025 WLZ 06. 10.