„Alrafter Ikone“ geehrt
Karl-Heinz Göbel für 40 Jahre als Ortsgerichtsschöffe geehrt

40 Jahre als Ortsgerichtsschöffe: (von links) Robert Winter ehrte Karl-Heinz Göbel, Ortsgerichtsvorsteher Wilfried Paul und Nicolas Havel gratulierten. © Foto: Wilhelm Figge
Waldeck/Korbach – „40 Jahre als Ortsgerichtsschöffe sind schon ausgesprochen ungewöhnlich“, hob Robert Winter, Direktor des Korbacher Amtsgerichts, bei der Ehrung von Karl-Heinz Göbel hervor – meist kommen so lange Zeitspangen wegen der Verrechnung mit Arbeit im öffentlichen Dienst zusammen, beim Alrafter war es reines ehrenamtliches Engagement.
„Ich hab das immer gerne gemacht“, erklärte Karl-Heinz Göbel. Er ist im Ortsgericht Waldeck III tätig, das für Sachsenhausen, Niederwerbe, Oberwerbe, Alraft und Selbach zuständig ist: „Im Prinzip ist es ja ein ruhiger Job bei uns“, sagt der 76-jährige, der auch im Stadtparlament tätig ist, 25 Jahre im Ortsbeirat mitarbeitete, seit 40 Jahren Mitglied der Feuerwehr ist und sich im Kirchenvorstand einbringt.
„Ich bin gefragt worden, ob ich mitmache, und habe ja gesagt. Bei uns im Haus war das so, wir haben immer gerne im Ort mitgeholfen“, blickt Karl-Heinz Göbel zurück. Die Ortsgerichtsschöffen kommen bei Schätzungen vor allem von Grundstücken zum Einsatz. Göbel schreibt sich dabei guten Menschenverstand zu: Seine erste Einschätzung liege meist nah am Ergebnis. Drei oder vier Gutachten stehen im Jahr an, nach Corona sei es etwas weniger. In 40 Jahren habe er dabei höchstens zweimal nicht zur Verfügung gestanden.
Als „Alrafter Ikone“ bezeichnete Bürgermeister Nicolas Havel den Jubilar. Er müsse einen Schrank voller Urkunden haben: „Das sind Erinnerungen und Bestätigungen für das Lebenswerk. Ich bin beeindruckt, wie hier das Ehrenamt gelebt wird.“ Sich so in die Gemeinschaft einzubringen, zeuge von starken Werten.
WF
2025 WLZ 12. 04.