Waldeckern Greentrail bald fertig

Zweckververband und Partner besichtigen Baustelle im Reiherbachtal

Waldeck Es geht voran mit dem 200 Kilometer umfassenden Greentrail-Programm in Waldeck-Frankenberg. „Wir wollen jedes Jahr zwei Projekte vollenden, und der Greentrail-Zweckverband investiert 2025 zu diesem Zweck rund eine Million Euro.“ Das sagte Landrat Jürgen van der Horst gestern Mittag bei einem Ortstermin in Waldeck, wo das Greentrail-Projekt rund ums idyllische Reiherbachtal angesiedelt ist. Die Bauarbeiten gehen bald zu Ende. Van der Horst verschaffte sich als Vorsitzender mit Partnern des Zweckverbandes und Projektbeteiligten ein Bild.
Planer Thomas Schlecking erläuterte den besonderen Charakter des Waldecker Trails. Auf einer Gesamtlänge von gut zwölf Kilometern befahren E- und Mountainbiker fünf Trassen. „Zwei von ihnen führen bergauf, drei tendenziell eher bergab“, erläuterte Schlecking. Östlich und westlich des Reiherbachtals seien sie angelegt. Buchenwald, an vielen Stellen lichtdurchflutet, prägt die Landschaft. „Zum Waldecker Greentrail zählt auch ein Thementrail mit fünf Stationen zur Edertalsperre. An ihnen kann man mit dem Rad Übungen absolvieren“, erklärte der Planer.
Greentrail-Projektleiter Matthias Schäfer bezeichnete den Waldecker Part als Musterbaustelle. „Generell verkürzen sich bei unseren Vorhaben aber die Abstimmungsprozesse“, stellte er zufrieden fest. Viele Ansprechpartner und Institutionen werden eingebunden, wenn es gilt, in einer weiteren beteiligten Kommune die richtigen Strecken für den Trail ausfindig zu machen. Naturschutz, Waldbesitzer, Jäger und andere Interessengruppen bringen ihre Ansichten ein. „Das war gerade in Waldeck nicht einfach und es gab etliche Änderungen“, erinnerte Bürgermeister Jürgen Vollbracht, der auch privat als Mountainbiker das Projekt als großen Gewinn für die Tourismusstadt Waldeck betrachtet.
„Es ist ein aufwändiges Verfahren, aber es lohnt sich, denn von den bereits eröffneten Trails liegen uns keine Reklamationen vor“, unterstreicht Matthias Schäfer. Mehr noch: Erste Rückmeldungen legen nahe, dass einer von mehreren Ansätzen des Zweckverbandes sein Ziel trifft. „Dort, wo die Greentrails bestehen, fahren weniger Menschen auf eigene Faust irgendwo durch den Wald“, hat van der Horst von Beschäftigten aus dem Forst erfahren. Mitglieder aus der Bikerszene sprachen Schäfer und sein Team auf Messen und bei anderen Gelegenheiten auf das neue, in dieser Form einzigartige Angebot an, weil sie es nutzen möchten. Weniger Konflikte zwischen Radfahrern und Anderen im Wald – das scheint zu funktionieren.
Claus Günther, Geschäftsführer des Edersee-Marketings, bestätigte das Aufgehen eines zweiten zentralen Kalküls: „Einheimische und Gäste sprechen uns an, wann denn der nächste Greentrail-Abschnitt fertig wird.“ Die Trassen bereiten Spaß, machen neugierig und Lust auf mehr, lässt sich daraus schließen. „Wir erreichen damit Wertschöpfung für die Erlebnisregion, denn diese Gäste lassen Geld da.“
Ralf Gutheil als Wildunger Bürgermeister und Vorsitzender des Kellerwaldvereins freut sich, „dass wir mit dem Waldecker Greentrail weiter in den Süden des Landkreises vorstoßen.“ Gäste würden durch die vernetzten Bike-Strecken über die gesamte Region hinweg angezogen. Auch Bad Wildungen und Edertal sind mit im Boot bei diesem Vorhaben.
MATTHIAS SCHULDT

2025 WLZ 20. 02.