Schornsteinfeger wünschen gutes Jahr

Mit einem Gläschen Sekt stoßen Andreas und Vater Stephan Gündling vor dem Bad Arolser Residenzschloss auf das neue Jahr 2025 an. In fünfter und sechster Generation bringen Schornsteinfegermeister Stephan Gündling und sein Sohn Andreas aus Ober-Waroldern bereits Glück. Seit dem Mittelalter gelten Schornsteinfeger als Glücksbringer, weiß Gründing. Hausbesitzer fühlten sich vom Glück gesegnet, wenn ein fahrender Schornsteinfeger ihre Esse reinigte und sie damit vor einem Hausbrand und somit dem Verlust ihrer Existenz bewahrte.
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Schornsteinfeger hat viel zu kontrollieren

Neuerungen zum Jahreswechsel

Prüfender Blick: Schornsteinfegermeister Stephan Gündling kontrolliert den historischen Ofen eines Kunden. © Foto: privat

Twistetal-Ober-WaroldernSeitdem es Feuerstätten gibt, müssen diese auch gereinigt oder eben gefegt werden. Der Beruf des Schornsteinfegers ist deshalb schon seit Jahrhunderten bekannt, wenn sich die Aufgaben bis heute auch extrem weiterentwickelt und spezialisiert haben. Schornsteinfegermeister Stephan Gündling aus Ober-Waroldern geht diesem Handwerk schon in fünfter Generation nach, sein Sohn Andreas repräsentiert bereits die sechste Generation.
Ist die Gefahr von Bränden in den früher fast ausschließlich aus Holz bestehenden Häusern zwar heute nicht mehr so gegeben, ist der Schornsteinfeger doch auch heute noch ein gern gesehener Gast in Privathäusern. Und als Glücksbringer gilt er vielen gerade zum Jahreswechsel immer noch.
„Die Leute möchten wissen, was mit ihren Öfen ist“, so Gündling, der als Schornsteinfegermeister und Energieberater ein gefragter Experte ist. Denn die erste Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes hat viel Verunsicherung gebracht. Viele Ofenbesitzer sind, verunsichert, wie lange sie ihren Ofen noch betreiben dürfen.
Zum Jahreswechsel tritt eine Austauschpflicht bei Einzelfeuerstätten für feste Brennstoffe in Kraft, die die Verordnung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes nicht einhalten. Alle noch zu betreibenden Öfen müssen der Stufe eins oder zwei angehören. Doch es gibt Ausnahmen wie den Bestandschutz für Öfen, die vor 1950 in Betrieb gegangen sind, Badeöfen, Küchenherde und Öfen, die als Raumheizer ohne
zentrale Heizung betrieben werden.
Der Bezirksschornsteinfegermeister und Bevollmächtigte durch das Regierungspräsidium hat sich belesen und kennt sich bestens aus. „Es herrscht Panik zurzeit“, so Gündling, der schon so manchen Ofenbesitzer beruhigen konnte, dass er keinen teuren neuen Ofen kaufen muss.
Allerdings weiß er auch, dass neue Feuerstätten immer eine bessere Wirtschaftlichkeit aufweisen. „Viele Kunden sind begeistert, weil der neue Ofen viel weniger Holz braucht“, sagt er aus Erfahrung und
Rücksprache.
Insgesamt ist der Trend zum Heizen mit Holz ungebrochen. Entweder steht der Gedanke an nachhaltige Rohstoffe im Vordergrund oder aber auch der Wunsch, autark zu bleiben gegenüber Zulieferländern von Gas und Öl.
Der Bezirk von Gündlings reicht von Freienhagen und Bühle bis nach Volkhardinghausen, Braunsen, Mühlhausen und Scheid über die Gemeindegrenzen von Waldeck, Twistetal und Bad Arolsen hinweg.
HEIKE SAURE