Klinikfusion rückt näher
Kreistag beschließt Eckpunkte des Zusammenschlusses
Waldeck-Frankenberg – Der Landkreis Waldeck-Frankenberg treibt die Fusion des Kreiskrankenhauses Frankenberg und des Stadtkrankenhauses Korbach mit großem Tempo voran – gestern sind im Kreistag weitere entscheidende Hürden genommen worden. Die Abgeordneten stimmten einmütig den Eckpunkten des Zusammenschlusses zu. Hierbei ging es vor allem um die vorgelegte Medizinstrategie, auf deren Basis die Krankenhäuser fusionieren sollen.
Erarbeitet hat die Medizinstrategie die Firma Curacon mit Sitz in Münster. Die bundesweit tätige Prüfungs- und Beratungsgesellschaft hat sich unter anderem auf die Begleitung von Klinikfusionen spezialisiert. Um Empfehlungen aussprechen zu können, wie eine Fusion erfolgreich gelingen kann, hat sich Curacon mit den gegenwärtigen und zukünftigen Leistungsspektren der beiden Krankenhäuser in Korbach und Frankenberg befasst.
„Die Kernbotschaft ist: Es wird keine dramatischen Veränderungen beim Leistungsgeschehen in den beiden Krankenhäusern geben“, betont Landrat Jürgen van der Horst, der in den vergangenen Tagen nicht nur im Finanzausschuss und im Kreistag, sondern auch im Gespräch mit unserer Zeitung die Eckpunkte der Klinikfusion vorgestellt hat. „Wenn wir auf die beiden Krankenhäuser schauen, steht fest, dass sich das breite medizinische Versorgungsangebot auch weiterentwickeln kann“, so van der Horst. Der Landrat weist auch darauf hin, „dass ein vorhandenes Leistungsgeschehen in den Kliniken nicht an sieben Tagen die Woche überall ausgerollt werden muss“. „Wir werden den Weg gehen, dass wir Fachabteilungen zusammenlegen. Dann wird es für diese Bereiche nur noch einen Chefarzt geben, der das Leistungsangebot an beiden Standorten in Korbach und Frankenberg entwickelt. Ressourcen werden so an die Nachfrage angepasst, damit wir effizienter werden.“
Wie die Anpassungen und Weiterentwicklungen in den verschiedenen medizinischen Abteilungen aussehen werden, dazu gibt es noch keine Details. „Das war auch nicht der Arbeitsauftrag in diesem ersten Schritt. Wie sich das medizinische Angebot später in den beiden Häusern konkret darstellt, wird im eigentlichen Transaktionsprozess erarbeitet“, stellt Jürgen van der Horst klar, der auch noch einmal betont, dass aktuell noch nicht die endgültige Fusion, sondern die Arbeitsgrundlage dafür beschlossen worden sei.
PHILIPP DAUM
FOTO: PR »SEITE 2
Ein Krankenhaus an zwei Standorten
Das Kreiskrankenhaus in Frankenberg und das Stadtkrankenhaus in Korbach sollen als ein Krankenhaus an zwei Standorten unter der Trägerschaft des Landkreises geführt werden. Das ist das gemeinsame Ziel des Kreisausschusses und des Magistrats der Stadt Korbach. Nur so könne angesichts der neuen Rahmenbedingungen, die sich durch die Krankenhausreform ergeben, eine bestmögliche Gesundheitsversorgung in Waldeck-Frankenberg erhalten werden.
DAU
2024 WLZ 14. 12.